Bloß ein paar Worte zur Kristallisation:
Je tiefer man in die Materie vordringt, umso erstaunlicher werden die Phänomene. Daher sind wirklich gute Wissenschaftler in der Regel sehr bescheiden. Lehrer, die von der Praxis nicht viel Ahnung haben, glauben indes, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben. Beim Kristallisationsphänomen sind wir weit entfernt von Schulchemie und Schulphysik.
Ich hatte eine bereits bekannte, als kristallin beschriebene Substanz synthetisiert, die einen ausreichenden Reinheitsgrad besaß, um nach den üblichen Behandlungsmethoden locker auszukristallisieren. Wollte sie aber ums Verrecken nicht. Erst nachdem ich mir genau dieselbe Substanz extra aus dem Ausland zuschicken hatte lassen, und einige Kristalle zugegeben hatte, erfolgte die Kristallisation von einer Sekunde auf die andere. Ich hatte dieselbe Substanz noch mehrere Male hergestellt, und sie war bereits beim Abdampfen des Lösungsmittels auskristallisiert. Und jetzt möchte ich von einem Schlaumeier wie Dir eine wissenschaftliche Erklärung haben, wieso dies so war. Natürlich kann man nun hergehen und sagen: "Ja, Du dumme/r aiem, das ist doch ganz klar: da gab es in der Laborluft noch einige Moleküle (natürlich in kristalliner Form), die da herumschwirrten und in den Kolben fielen." Dazu kann ich nur sagen, dass es erstens sehr unwahrscheinlich ist, dass dies genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort geschieht (noch dazu, wenn der Kolben am Rotavapor hängt, d. h. hermetisch verschlossen ist), und dass sich überdies die Frage erhebt, wieso - wenn dies die Erkärung sein soll - ich mit der kristallinen Substanz animpfen (sie also in den Kolben fallen lassen) musste , und es nicht bereits gereicht hatte, die kleine Plastiktüte zu öffnen und die Kristalle darin herumzurütteln. Der Kolben stand währenddessen die ganze Zeit offen! Auch könnte ich Dir eine ganze Reihe von organischen Reaktionen nennen, die mit der Theorie nicht mehr das Geringste zu tun haben. Aber um zu verstehen, worum es hier überhaupt geht, müsstest Du ein bisschen mehr als Realschulwissen mitbringen.
Sorry, I.K., Du schwafelst die ganze Zeit von äußerst komplexen Theorien und hochwissenschaftlichen Ergebnissen, die Du überhaupt nicht nachvollziehen kannst. Annaxim gibt von sich aus zu, dass ihm die mathematischen Kenntnisse fehlen, um das im Detail zu verstehen, Du aber wirfst ihm noch vor, dass er populärwissenschaftliche Bücher liest. Das kannst Du m. E. dann tun, wenn Du die nötigen Grundlagen beherrschst, um die Ergebnisse selbst interpretieren zu können. So aber bist auch Du auf einen versimplifizierenden Autor angewiesen, der seinen Lesern etwas zu erklären versucht, was ohne Mathematik überhaupt nicht verstanden werden kann. Und die Mathematik zur String-Theorie beispielsweise ist alles andere als einfach. Also immer schön am Boden bleiben! Falls Dir das Ganze missfällt, kannst Du es ja irgendwo hin verschieben oder gleich löschen.