Zitat von RafaAlso ich verstehe unter "heilig": (mir) besonders wertvoll.
Bezeichnest Du Deine Dir wertvollen Bücher als "heilig"?
In "heilig" steckt doch "Heil" = "Erfolg, Sieg, Vorteile, gutes Leben, Gesundheit" . Sind das die besonderen Werte, von denen die "heiligen" Dinge voll sind?
Zitat von Guest8Ich habe jetzt nicht den gesamten Thread durchgelesen, aber kurz: "Heilig" ist im allgemeinen eine Sache, welche "unberührbar" ist und nicht hinterfragt werden darf. ( ... )
Was hat ein Krieg mit der Bibel oder mit Mutter Theresa gemeinsam, wenn man sie alle heilig nennt?
Zitat von Aslan@Eifelgeist In Anbetracht der Tatsache, dass deine Fragen nicht ganz ernst gemeint sein können, verweise ich auf die Stellenangaben, die ich auf Annaxim´s Post angeführt habe.
Doch, sie sind ernst gemeint! Die Frage ist "Was ist heilig?" Ich frage nur danach, was mit dem Begriff "heilig" gemeint ist. Ich frage nicht danach, welche Sachen oder Personen heilig sind.
Ich habe Dich so verstanden, dass Du eine Bibelstelle kennst, die den Begriff "heilig" von dem Begriff "unheilig" abgrenzt.
Zitat von Aslan@Eifelgeist Auch wenn es sich komisch anhört: Ich bin laut Definition der Bibel heilig,
Kannst Du die Bibelstelle mit der Definition "Heilig ist ..." zitieren und die Stelle angeben? Worin liegt der Unterschied von "heilig" und "nicht heilig"?
Zitat von AslanLaut Definition ist jeder wiedergeborene Christ ein Heiliger. "Heilig sein" bedeutet: Abgesondert für Gott zu leben.
Wie lautet denn Deine Definition von "heilig"? Ist diese Definition unter den Fachleuten anerkannt? Wer hat die Bedeutung für "Heilig sein" abgesondert? Kennst Du seine Begründung?
Meine lieben Nicht-Christen, es ist nicht verwunderlich, dass wir inhaltlich sehr verwandte Ansichten haben.
Zitat Mein Thema ist tatsächlich weniger pro-christlich als subversiv.
Natürlich bin ich gegen den Religionsunterricht in seiner jetzigen Form und erst recht gegen den Islamunterricht.
Darum möchte ich von den Befürwortern Argumente für den Ist-Zustand einfordern. Wenn dann klar wird, dass aus historischen Machtspielchen heraus heute einfach nur Steuergeld verpulvert wird, dann könnte das Thema in vollem Umfang auf die Tagesordnung gesetzt werden.
Das Ziel könnte dann sein, ein Pflichtunterricht in Religionskunde und elementarer Philosophie.
Du hast gewonnen und ich bin mal wieder enttarnt worden. Mein Thema ist tatsächlich weniger pro-christlich als subversiv.
Nach meinen Erfahrungen fällt es den Gläubigen schwer, eigenständig über Glaubensdinge zu diskutieren. Viele haben ihren Privatglauben, eine Patchwork-Religion. Darüber redet man aber nicht, das gilt als Eingriff in die geistige Intimsphäre.
Nach meinem Eindruck ist die gedankliche, oft unbewusste, Reaktion auf meine Frage nach dem Sinn des konfessionelle Religionsunterricht, so wie es auch hier ablief: Gullfo hat bemerkt, dass damit die Ökumene ernst genommen wird. Und Gullfo bekennt, dass er dagegen ist. Andere reden weniger offen. Sahil bemerkte, dass eigentlich ein Religionkunde-Unterricht für die Gesellschaft sinnvoller wäre. Und dann bemerkt noch IK, dass der Staat Steuergelder verschleudert.
Als Argumente für den konfessionellen Religionsunterricht habe ich von katholischer und auch von protestantischer Seite nur gehört, dass das ja so gesetzlich geregelt ist. Das kann man nicht ändern, das soll man nicht ändern, und wer weiß, was danach noch alles kommen kann. Niemand nannte religiöse Argumente für den konfessionellen Religionsunterricht.
Zitat Mein Thema hier ist nicht der "Religionsunterricht an sich". Ich bitte um Beiträge unter der Vorgabe, dass der staatlich finanzierte Religionsunterricht bestehen bleibt.
Mein Problem ist: Pro und Kontra konfessioneller Religionsunterricht gegenüber einem gemeinsamen christlichen Religionsunterricht.
Gullfo hat schon richtig erkannt, es geht um Ökumene.
Es geht auch noch nicht um einen Religionskunde-Unterricht.
Zitat Aber eines Vorweg: Dieses Thema ist hier falsch platziert und gehört eigentlich in die interreligiöse Ecke.
Da widerspreche ich aber! Ich bitte um Argumente, die ich in meinen Off-line-Chats gebrauchen kann. Was spricht für Christen für den konfessionellen Religionsunterricht? Oder was dagegen?
Argumente gegen den Religionsunterricht sind mir bekannt.
Der Wachhund der Kirche, so nennt er sich selbst, zum Heil im Leid:
Zitat von Herrn Kardinal MeisnerWir erleben in Deutschland derzeit eine Debatte, die mit moralisch schillernden Argumenten den Sterbenden über die Schwelle stoßen will. Aktive Sterbehilfe wird als Erlösung, als barmherzige Tat dargestellt. Das ist Perversion christlichen Denkens. Kein Wort mehr von einer Ethik des Leidens oder gar vom „Heil bringenden Schmerz“ – „Salvifici Doloris“
Zitat von AnnaximVielleicht sollte man Herrn Toyoda (der Chef von Toyota) seelig sprechen...
Nein, ich will wirklich nicht besserwisserisch klugscheißern!
Zitat Auch wenn es naheliegend erscheint: Das Wort leitet sich nicht von "Seele" ab, sondern geht auf ahd. "sälig" = "gut, glücklich; gesegnet; heilsam" zurück.
Hier mein Thesenpapier für einen Kreis von aktiven Katholiken:
Zitat Themenvorschlag zum Besuch von Herrn Weihbischof Dr. H. Koch
Ein praktischer Vorschlag zur Ökumene.
Allerseits wird die Glaubensspaltung beklagt, die die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft in ein trauriges Licht rückt. Darum mal ein konkreter Vorschlag:
Der Religionsunterricht sollte in der Grundschule als gemeinsamer christlicher Unterricht stattfinden.
Beide Konfessionen müssen sich auf einen gemeinsamen Lehrplan einigen. Zur Ersten heiligen Kommunion bzw. zur Konfirmation kommen die Kinder im religionsmündigen Alter von 14 Jahren. Nur in diesem einen Schuljahr in der Sekundarstufe I könnte der christliche Religionsunterricht nach Konfessionen getrennt stattfinden.
Begründung: Es besteht keine Notwendigkeit, den Kindern in der Grundschule die Unterschiede der christlichen Bekenntnisse zu erklären. Der Religionsunterricht kann nicht mehr erreichen, als den Grundschulkindern die gemeinsamen Glaubensinhalte zu vermitteln.
In der Taufe sind die Eltern stellvertretend für den Täufling tätig und die Feier findet fast immer nur im familiären Rahmen statt und nicht als Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen. Die erste heilige Kommunion wird zwar als Fest der Gemeinde begangen. Aber die Kommunionkinder haben keine eigene selbständige Entscheidung für ihren Glauben getroffen. Dagegen hat heute im katholischen Festtagsreigen das Bekenntnis des religionsmündigen Christen, die Firmung, einen zu geringen Stellenwert.
Darum wird vorgeschlagen, die Erste heilige Kommunion als Fest der Gemeinde und der Familie im Alter von 14 Jahren zu begehen und daran in den folgenden beiden Jahren die Firmung als öffentliches Glaubensbekenntnis vor der Gemeinde anzuschließen. Beide Sakramente könnten im Zusammenhang verstanden werden. Wozu auch gehört die Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen und das Bekenntnis des Glaubens.
Nach diesem Vorschlag verbleibt so in der Schule noch genügend Zeit für die besondere Aufgabe, den Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren die Glaubensvorstellungen der Kindheit durch einen christlichen Glauben, der für ihr Erwachsenenleben tragfähig ist, zu vervollständigen.
Dieser Vorschlag hätte den Vorteil, dass weniger die Theologen gefragt sind, die seit mehreren hundert Jahren keine Lösung gefunden haben. Würde man den Juristen und Verwaltungsfachleuten die Anweisung geben, „Macht mal!“ dann wäre es vielleicht möglich, dass diese in kürzerer Zeit zu einem Ergebnis kämen.
Bei der gegenwärtigen Einführung eines Islamunterrichts an den öffentlichen Schulen wird von den islamischen Glaubensrichtungen verlangt, dass sie sich auf ihre Gemeinsamkeiten einigen. Die großen christlichen Konfessionen sollten und könnten vorbildhaft tätig werden
Zitat von 667-NeighbourOfTheBeastUnd warum wird damit Kram bezeichnet, der nichts mit Heil bringen zu tun hat? Kein Arzt wird "heilig" genannt. Kein Sozialreformer, kein Rebell.
Aber Mutter Theresa, die sich über das Leid der Sterbenden freute, denen sie die Schmerzmittel verweigerte.
Zitat (Unter Heiligen verstehe solche Menschen, die) ihren Mitmenschen stets den Vorzug geben und ihre eigenen Bedürfnisse soweit zurückgeschraubt haben, dass sie gerade einmal am Leben bleiben, um der Menschheit dienen zu können.
Angenommen, es wären alle Menschen im obigen Sinne "Heilige" - lebten wir dann in einer besseren Welt, bzw. gäbe es dann noch Massenarmut, Umweltzerstörung und Krieg? zu finden.
Ennäh, watt sinn die beklopp! Normale Menschen sind Egoisten, und das ist auch gut so!
Finden wir uns damit ab, dass in der Mehrzahl normale Menschen die Erde bevölkern. Die könnten was gegen die Probleme tun, wenn sie mal zur Einsicht kämen. Aber den Heiligen fehlt die Möglichkeit, selbst wenn sie einsichtig wären.
Zitat von SahilDen Religionsunterricht nur auf die Konfessionen einer Religion zu beschränken, finde ich auch blödsinn. In der heutigen Zeit wäre es wichtiger, alle Religionen in einem Fach unterzubringen, damit wirklich jeder über die anderen großen Religionen bescheid weiß und es nicht zu Vorurteilen u.ä. kommt. SO kann man sicher auch helfen, das sich die Religionen in Deutschland untereinander "näher kommen".
Erstaunlicherweise scheint Sahil Religionskunde-Unterricht anstelle des Religionsunterrichts setzen zu wollen!