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Zitat von RAFA
Oh, dein Wort in "Gottes" Ohr!
Es ist halt eine Beobachtung von mir. Klar, ich könnte mich irren, ich kann mich hier nicht auf Untersuchungen beziehen.
Als ich mich mit einigen Leuten, die so 17, 18 sind, unterhalten habe, drängte sich mir das einfach auf. Sie kiffen, saufen, fluchen, haben Spaß und machen allerhand Dinge, die die wirklichen Braven NICHT machen.
Das sind imo die Leute, die früher vielleicht mal Punks oder Hippies geworden wären. Aber den "Quatsch der Alten", der "Birkenstockträger" und "Öko-Schwuchteln" wollen sie nicht aufwärmen. Sie sind stattdessen stolz, dass sie noch nie die Schule geschwänzt haben und rümpfen die Nase über die Jugendgeschichten ihrer verlotterten Alten mit ihren ungepflegten langen Haaren. Ja, "Hippie" oder "Punk" ist heutzutage ein Schimpfwort in der Jugendkultur.
Klar gibt es auch noch echte Punks. Das sind aber nur noch absolute Subkulturen und Randphänomene.
Zitat von RAFA
Ach nee, du: die Punks bringen mich gar nicht auf die Palme.
Ne, von denen sprach' ich ja auch gar nicht! Die bringen mich AUCH nicht auf die Palme; ganz im Gegenteil! Ich bin froh über alles was das Stadtbild ein bisschen entgraut.
Ich sprach von den zuvor erwähnten, scheinbar angepassten, braven Jugendlichen. Weil mich nervt das schon: Ich habe nämlich geschwänzt, rebelliert und mir absolut nix gefallen lassen. Ich war total auf anti eingestellt. Nur so fühlte ich mich frei und konnte noch in den Spiegel blicken bei den ganzen Verboten und Erniedrigungen, die mir die Erwachsenenwelt auftischte. Und diese ganzen Pussies heutzutage machen das nur zu gerne mit und freuen sich wahrscheinlich auch noch darüber, dass mich das so aufregt.
Und wenn ich so darüber nachdenke, komm' ich mir dabei auch noch spießig vor!
Zitat von RAFA
Wie ich das mach, verrat ich jetzt nicht
Wieso denn nicht?
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Was meint ihr, mal IKs Theorie aufgreifend, hätte jemand der als Punk rebelliert hat, wenn er 10-15 Jahre früher oder später geboren wäre, mit zur jeweiligen Zeit angesagten Rebellion mit rebelliert? Hätte also aus einem gestandenen Punk ein spießiger Bänker werden können?
Ich habe einfach Nein gesagt. Nein, zu eurer Welt. Eure Welt werde ich nie akzeptieren. Zu ihr werde ich immer nur eines sagen: NEIN!
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Da muss man nicht mal generationenübergreifend werden. Ich kenne Leute, die so eine Entwicklung innerhalb ihres Lebens geschafft haben.
Was ist denn die Natur des Rebellierens? Doch nicht, dass man für bessere Zustände kämpft. Das ist nur der Aufhänger. In Wirklichkeit geht es um Abgrenzung. Und abgrenzen kann man sich auch, indem man erfolgreich wird.
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Ich möchte mal folgendes behaupten, so habe es allenfalls ICH als Jugendliche erlebt: Es war nicht ICH, die revoltiert hat. Ich hab nur so vor mich hin gelebt wie bisher halt auch und gemacht, was mir Spaß gemacht hat und was ich halt grad schön fand, wie immer. Es waren meine ELTERN, die da auf einmal das Meckern drüber anfingen und denen auf einmal nicht passte, was ich da mach. Zuerst bin ich damals erschrocken, ich konnt es überhaupt nicht verstehen, was sie motzen, weil ich fand da gar nichts dabei und hatte mir auch gar nichts gedacht dabei (Hippie-Style, damals). Ich fand das nur einfach schön, begann so wie die älteren Mädchen an der Schule (die ich mir als Vorbild nahm, weil ich ja in Kürze auch so alt und erwachsen werden wollte), mir ein Stirnband um den Kopf zu wickeln, Kettchen um den Hals zu hängen, Plateauschuhe mit hohen Absätzen anzuziehen und mich zu schminken und auf einmal fing meine Mutter an, sich da fürchterlich drüber aufzuregen?! Je mehr sie sich aufregte über das für mich als ganz normal (und natürlich als hübsch und nett) Empfundene, desto mehr empfand ich mich natürlich zu den Hippies hingezogen (die das frei machten, was mir auch so gefiel). Umso mehr Mecker gabs von zuhause und dann natürlich auch Mecker von Alten auf der Straße und da kriegte ich dann natürlich auch meinen Grant und sagte denen in all ihren Dingen insgesamt den Kampf an: Revolution! (also gegen diese Leute und all ihre spezifischen Werte)
Was ich aus heutiger Sicht behaupten möchte: Es sind die Leute in MEINEM jetzigen Alter (also die Eltern-Generation), die die Revolution der Jugendlichen machen. Die pubertäre Revolution geht von den ALTEN aus, denen auf einmal nicht gefällt, was die Jugendlichen da Buntes und Auffälliges machen und die anfangen, so lange drüber zu motzen, bis der Jugendliche das natürlich aus Trotz dann erst recht macht, klar. Würd ich auch heut noch so machen, wenn einer ständig motzt, was ich mach: na, dann erst recht, du Depp!
Guck: Ich mach heute in der Hinsicht auch nichts anders als mit 14 oder 15. Gut, ich style mich nicht mehr auf Hippie (obwohl? Ja, manchmal doch noch , so aus Spaß oder wenn ich wieder mal auf alde-Daggel-70er-Stammtisch gehe), aber ich style mich halt auf Metal oder auf Punk oder auf Schwarz und "Satanisch", weil ich das hübsch finde. Ich bleib immer noch gern bis mittags im Bett, mach abends einen drauf, so lang ich will, ich sauf, so viel ich mag, ich rauch, was mir gefällt , ich male Bilder wie ich will, ich lese Bücher, die mich interessieren und ich besuche Veranstaltungen, die ich toll finde.
Ich revoltiere aber nicht mehr, aus dem einzigen Grund: Es sagt keiner mehr was dagegen! bzw. wenn einer über meine Faibles, Gepflogenheiten und Vorlieben motzt, braucht mich das ja nicht zu interessieren! Es kann mir ja keiner mehr reinreden! Ich brauch nicht revoltieren, ich kann frei leben, wie ich will.
Ich halte daher jegliche Revolution nicht von den Revoluzzern gemacht, sondern von den Unterdrückern, die die Revolution provozieren und die Leute so lang einschränken, bis die sich ja mit Karacho befreien MÜSSEN.
Warum revoltieren die Jugendlichen heute nicht mehr? Naja, weil man ihnen vielleicht auch keinen Grund gibt? Ihre Faibles sind entweder das, was die Alten befürworten (Karriere, Schickimicki) und falls sie andere Faibles haben: dagegen sagt ja auch keiner mehr was.
Der Nachteil ist natürlich, dass sie das Revoltieren nicht mehr lernen und es dann auch nicht mehr können, wenn es notwendig wäre (Politik). Schuld daran sind wir, die Revoluzzer von damals, weil ICH werd einen Teufel tun und einen Jugendlichen wegen seines Styles oder Benehmens anmeckern (obwohl ich oft genug das Kotzen dabei kriegen könnte). Aber ich hol mir ja nur ne dumme Gosch, so wie ICH sie den Alten damals auch raufgehängt habe, das weiß ich doch. Daher verbeiße ich mir meine "alten" Triebe zu meckern und provoziere keine "jugendliche" Gegenwehr. Eigentlich ist MEINE Generation schuld dran, dass die Jugendlichen von heute alles so Schlaffis sind und dass in der Gesellschaft alles geduldet wird.
Hmpf.
Blöd.
Ich glaub, ich style mich jetzt mal wieder auf Hippie, geh zu den Alden Daggeln in die Kofferfabrik, wo heute Disco ist, hör mir T-Rex an und gröl mit "Children of the revohuuulution oho ohoooho!"
www.RAFA.at
guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
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Vielleicht gibt es einfach verschiedene Formen des Rebellierens? Das was du da ausgeführt hast, ist ein berechtigtes, wehrhaftes Verhalten gegenüber erzwungenen Einschränkungen.
Also das, was Rebellion eigentlich sein SOLLTE. Und wenn es bei dir so war, dann finde ich das sehr aufrichtig und integer.
Ich habe aber auch oft beobachtet, dass Leute des Rebellierens wegen rebellieren. Vor allem Jungs sind in einem gewissen Alter sehr aufmüpfig und randalieren herum, ohne dass es einen konkreten Anlass dafür gibt. Und so manches Mädchen wird ganz garstig und zickt jeden an, der sie nur schief anschaut. So etwas gibt es AUCH und das ist das imo natürliche Rebellieren, das es immer geben wird, weil es so in uns hinein programmiert ist. Und vielleicht ist das auch gar nicht mal so schlecht, weil so keine Struktur vor der Auflockerung sicher ist. Und lullt sie auch noch so sehr die Menschen ein.
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