Verschiedene Sekten üben eine starke Anziehungskraft auf Menschen aus, die auf der Suche sind, wo sie ihren Glauben mit anderen teilen können.
Wenn wir hier von Sekten sprechen, dann meinen wir Glaubensgemeinschaften, wie sie möglicherweise beispielsweise fundamentalistische charismatische Freikirchen darstellen können. Kommt man in eine solche Freikirche, nicht alle sind Sekten, dann wirkt alles ganz fröhlich und bunt. Die Menschen dort singen moderne christliche Lieder und klatschen in die Hände. Das Singen wird von Instrumenten begleitet, auf den Lobpreis wird großen Wert gelegt.
Erstmal wirkt die Gemeinschaft frei und unkonventionell. Von den Mitgliedern wird freimütig und immer wieder erklärt, daß sie nicht nach dem Buchstaben des Gesetzes leben. Fremde Menschen werden mit offenen Armen willkommen geheißen. Überall wimmelt es von glücklichen Menschen. So sieht das erstmal aus.
Bei genauerer Betrachtung wird auf die Mitglieder ein enormer Druck ausgeübt, der dann so gar nicht ungesetzlich ist. Alles ist schwarz oder weiß. Entweder etwas ist direkt von Gott oder aber eindeutig von Satan, der so wird erklärt, nur darauf lauert, daß man ihm in die Falle geht. Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist sehr radikal und unnachgiebig. In so mancher dieser Gemeinschaften wird regelmäßig Befreiung von Dämonen praktiziert, um es mit einem Wort zu sagen: Exorzismus! Wut oder andere unerwünschte Gefühle sind demnach eindeutig ein Zeichen von Dämonen.
Etwas, das dauerhaft, auch für ein Leben außerhalb, was ja gar nicht erwünscht ist zur Unselbständigkeit führt, ist das Predigen von Passivität. Denn, wenn man sein Leben Gott übergeben hat, darf man seine Wünsche und Anliegen ja nicht erzwingen. Das, so wird argumentiert bedeutet, daß man im Glauben warten muß und nichts selbst unternehmen darf, um seinen Wünschen näher zu kommen. Ein typisches Beipiel dafür ist die Partnersuche, es wird immer wieder dazu angehalten, sich um rein gar nichts zu kümmern. Also nicht weggehen, um andere Menschen kennenzulernen oder sich um das Äußere kümmern. Denn beides wäre ein Erzwingenwollen des Wunsches von Gott. Wer nicht schon mit einer Kontaktstörung dorthinkommt, dem wird sie anerzogen mit der Zeit. Man verlernt schlicht soziale Kompetenzen und Selbstbewußtsein. Kontakte außerhalb der Gemeinde oder anderer solcher Gemeinden sind unerwünscht, es seie denn, man wolle dort eifrig missionieren.
Etwas, was eine solche Glaubensgemeinschaft zu einer Sekte macht, ist der Alleinanspruch, die einzig wahren Christen zu sein. Ein möglicher Partner oder eine Partnerin darf keinesfalls evangelisch, katholisch oder gar griechisch orthodox sein. Denn dies, so die Argumentation, sei gewiß nicht Gottes Wille, da man ja nur einen wiedergeborenen Christen als Partner wählen darf. Wobei, den wählt man ja eigentlich nicht wirklich selbst aus...und als Frau schon mal gar nicht. Denn als Frau wird man geheiratet, braucht auch eigentlich gar keinen Beruf.
Etwas anderes und dies birgt möglicherweise gefährliche Risiken ist das geradezu kindliche magische Wunschdenken, das allerdings nicht bei allen Mitgliedern in dieser Form anzutreffen ist. Konkret sieht das so aus, daß kranken Menschen nahegelegt wird, im Glauben handelnd lebensnotwendige Medikamente abzusetzen, da man dann ja gesund werde. Oder psychisch kranken Menschen wird ein Gebet um Heilung angeboten und erklärt, sie seien nun geheilt. Dies geschieht mit der Konsequenz, daß eine an sich unbedingt erforderline Psychotherapie oder medikamentöse Behandlung für nicht mehr notwendig gehalten werden von den Betroffenen. Nur die Realität ist eher, daß Gott so nicht handelt, nichts gegen Psychotherapie oder Medikamente hat und darüberhinaus Menschen befähigt hat, Ärzte oder Psychologen zu werden. Wir möchten aber betonen, daß nicht in allen charismatischen Freikirchen Therapie abgelehnt wird, das wäre eine ungerechte Verallgemeinerung.
In Kürze wird es auf weiteren Seiten ausführlichere Informationen geben über geistlichen Mißbrauch in Sekten. Einige Links, die wir dir nahelegen wollen, sind: