Posted: 16 Jul 2010 10:44 Post subject: Thema Frau im Islam: Evas Fehler
Die drei Weltreligionen stimmen in folgendem grundsätzlichem Faktum überein: Männer und Frauen sind von Gott, dem Schöpfer des gesamten Universums, erschaffen. Doch die Unterschiede treten alsdann sofort auf. Die judeo-christliche Vorstellung der Schöpfung von Adam und Eva wird detailliert in Genesis 2:4-3:24 dargelegt. Demnach verbot Gott den beiden von den Früchten des verbotenen Baumes zu essen. Doch der Schlange gelang es Eva zu verführen von diesem Baum zu essen, die wiederum Adam ebenfalls dazu verführte mit ihr zu essen.
Zwar versuchen apologetische christliche Seiten den offensichtlichen Sinn der Erzählung in der Bibel in seitenlanger Wortverdrehung und Interpretation zu verändern, doch dass die Schuld nach christlich-kirchlicher Auffassung bei Eva liegt, daran gibt es nichts zu rütteln, nur bei bewusster Manipulation und Falschzitierung des Bibeltextes könnte man zu einer zusammengeflickten Apologetik gelangen. Nach Genesis soll Adam die ganze Schuld und Verantwortung für die Versuchung auf Eva "die Frau an seiner Seite" abgeschoben, als Gott ihn für was er getan hatte zu Rede stellte und gesagt haben: "Sie gab mir Früchte von dem Baum zu essen und so habe ich sie gegessen."
Darauf soll Gott zu Eva gesagt haben: "Ich will Deine Geburtsschmerzen vergrößern; mit Schmerz wirst du Kinder gebären. Dein Begehr wird Dein Mann sein und er wird über dich herrschen."
Zu Adam (u) soll Er gesagt haben: "Weil du auf deine Frau gehört hast und von dem Baum gegessen hast verflucht sei der Boden wegen dir; über schmerzhafte Mühen wirst du dich von ihm nähren alle deine Tage."
Auch sagte Gott, nach Darstellung der Bibel, zu Adam (u): "Und zum Mann sprach er: Weil du der Stimme deiner Frau gehorcht hast und von dem Baum gegessen, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen -,verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang."
Und zu Eva: "Und zur Frau sprach er: Ich will dir viel Mühsal schaffen, wenn du schwanger wirst; unter Mühen sollst du Kinder gebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Mann sein, aber er soll dein Herr sein."
Dieser Abschnitt ist für christliche Apologeten der Ausgangspunkt einer akrobatischen Wortspielerei und einer Verrenkung, die ihresgleichen sucht. Denn wie soll man einer im modernen Deutschland, in dem Emanzipation, Gleichberechtigung und Befreiung der Frau angesagt ist, vom Christentum überzeugen können, wenn die Bibel offensichtlich die gesamte Schuld auf Eva überträgt, Gott sich an ihr "rächt", und den Mann als Herrscher über sie einsetzt. Sicherlich ein schwerer Stand für die christliche Apologetik und Mission - eine verfälschte Bibel, frauenfeindliches Dogma und zur Einschwörung der Massen die Auswahl des Islam als Feind. Dass es unter diesen Umständen nicht möglich ist, die Stellung der Frau im Christentum mit der Frau im Islam zu vergleichen, wird besonders deutlich, wenn wir uns nun der Qur'anischen Darstellung der Geschehnisse im Paradies widmen:
"Und Wir sprachen: "O Adam! Dieser ist dir und deiner Frau fürwahr feindlich gesinnt. Lasst euch beide nicht von ihm aus dem Paradies vertreiben und euch ins Elend bringen. Siehe, hier brauchst du nicht zu hungern oder dich nackt zu fühlen. Und weder zu dürsten noch unter Hitze zu leiden." Doch Satan flüsterte ihm zu und sagte: "O Adam! Soll ich dich zu dem Baume der Ewigkeit und in ein Reich führen, das nie vergeht?" Und sie aßen beide davon. Da wurde ihnen ihre Blöße bewusst, und sie begannen, sich mit zusammengefügten Blättern aus dem Garten zu bedecken. So wurde Adam gegen seinen Herrn ungehorsam und ging in die Irre." -Sura Taha (20) Vers 117-121
Der Qur'an betont, dass der Teufel Adam (u) einflüsterte, woraufhin beide vom Baum aßen. Die Schuld wird nicht auf Eva gelegt noch wird impliziert, dass sie Adam (u) verführte. Die nüchterne und reine qur'anische Darstellung ist frei von Beimischung, Mythos, Aberglaube und Auswüchse menschlicher Phantasien. Allah berichtet uns im Qur'an, dass Er Adam (u) vergeben hat, aber Feindschaft zwischen ihm und dem Teufel setzte. Glaubt der Mensch an die Offenbarungen Gottes und hält sich an seine Gebote und Verbote, so ist er ein offenkundiger Feind des Teufels, der versucht ihn durch Einflüsterungen vom rechten Wege abzuwenden. Der Teufel ist somit der Feind des Menschen, in dem er ihn zum Unglauben und zu Sünden verführt. Offensichtliche Phantasiegeschichten über die Feindschaft zwischen Frau und Schlange und spezielle Bestrafungen für die Schlange, Frau und Mann finden sich im Qur'an nicht.