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Es ist nun mal an der Zeit, in diesem Special ein Zeugnis zu geben, wie Gott u.a. in meinem Leben am Wirken ist. Vielleicht ermutigt es andere Christen die hier mal reinschauen. Damit dieses Zeugnis nicht in der Brabbelecke untergeht, werde ich es etwas ausführlicher schildern.
Seit ungefähr 3 Jahren herrschte zwischen mir und einem alten Freund Funkstille wegen einer Angelegenheit, die ich mir selbst eingebrockt hatte. Ich stand in der Schuld meines Freundes, vor dem ich abtauchte, weil ich zu stolz war, die Angelegenheit unter uns in Ordnung zu bringen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Gott über mein Fehlverhalten sauer war, aber ich wusste auch, dass er dieses Verhalten nicht tolerieren würde. So vergingen nun einige Jahre. Mittlerweile wuchs – so dachte ich jedenfalls – eine Menge Gras darüber, sodass mich die Sache nicht mehr besonders berührte, weil ich der Meinung war, es irgendwann in Ordnung bringen zu können.
Mir war natürlich klar, dass Gott diesen Vorfall nicht vergessen würde – aber er meldete sich ja auch nicht, also sah ich keine weitere Veranlassung, die Dinge in Ordnung zu bringen. Aber wenn Gott redet, dann weiß man das auch. Eines Nachts träumte ich sehr intensiv und das Gesicht meines alten Freundes tauchte auf… ich schreckte wie aus einem Alptraum auf und wusste sofort, dass Gott mein Gewissen berührte. Ich ärgerte mich darüber, weil nun klar war, dass jetzt mit der „langen Bank“ Schluss sein würde. Ich druckste herum und erdachte mir alle denkbaren Ausreden, um ja nicht den ersten Schritt zu tun. Aber was sollte ich tun? Einfach anrufen? Wie würde er reagieren? Mir war die Sache äußerst peinlich, und aus diesem Grund wollte ich kneifen. Aber schließlich rang ich mich durch und suchte nach der Telefonnummer, die ich aber irgendwann verlegt haben musste. Da er keinen Eintrag hinterließ, konnte ich keine weiteren Auskünfte bekommen. Zugegeben: Das kam mir doch sehr gelegen. Innerlich war ich mit Gott im Zwiegespräch, weil ich ihm erklärte, dass ich es ja versucht hatte… aber wenn ich ihn nicht erreichen kann… nun, um Ausreden war ich nicht verlegen. Also bat ich Gott noch um etwas Geduld. Ich versprach ihm, bei der nächst Besten Gelegenheit die Sache zu regeln. Es vergingen wieder viele Wochen in denen ich den Vorfall vergaß – aber Gott nicht.
Als ich heute Morgen auf dem Weg zum Gottesdienst war dachte ich plötzlich an meinen Freund. Wie würde es sein, wenn ich ihm heute begegnen würde? Das ist fast unmöglich, weil er mit seiner Familie sehr selten bei uns ist – und vielleicht auch den Kontakt zu mir scheut. Irgendwie war dieser Gedanke seltsam und ich hoffte trotzdem, dass er sich bewahrheiten würde. Keine Ahnung warum, aber ich suchte den Parkplatz nach seinem Auto ab. Im Gottesdienst etwas verspätet angekommen, fand ich noch einen Platz in der letzten Stuhlreihe. Als ich nach vorne schaute, traf mich fast der Schlag: Dort saß zwei Reihen vor mir mein alter Freund mit seiner Familie. Als der Predigttext verlesen wurde, schlug ich meine Bibel auf und erahnte schon, in welche Richtung die Predigt verlaufen würde. Die Auslegung des Predigttextes (den hier mal verschweigen möchte) in der Anwendung behandelte zum Teil unser gemeinsames Problem und legte den Finger bei mir in die Wunde.
Nach dem Gottesdienst ging ich auf ihn zu und wir sprachen bei einer Tasse Kaffee nach 3 Jahren das erste Mal wieder miteinander. Alles was ich so sehr befürchtete traf nicht ein. Er war mir gegenüber sehr wohl und milde gesonnen. Ich entschuldigte mich und wir besprachen die Dinge so, wie es sich unter Männern gehört. Ich konnte Gott nur danken, dass er diese Situation auf seine Weise herbeigeführt hatte, ohne dass einer von uns beiden hätte befürchten müssen, sein Gesicht zu verlieren. Nachdem wir uns versöhnten, verabredeten wir uns spontan zum Kaffee bei uns. Es gab viel zu berichten und wir beschlossen, den Kontakt zueinander wieder aufrechtzuerhalten.
Aus lauter Dankbarkeit Gott und seiner Treue gegenüber, war es mir wichtig, dies auch mal öffentlich zu bekennen. Solche und ähnliche Fälle, in denen Gottes Führung und Gnade erlebte, sind für mich Beweis genug, dass mein Erlöser lebt und mit mir Gutes im Sinn hat. Ich erinnere mich daran, dass ich vor einiger Zeit Gott im Gebet sogar darum bat, eine gute Lösung herbeizuführen, obwohl ich zu feige war, selbst das Zepter in die Hand zu nehmen. Dass das für mich keine subjektive Sackgasse war, bestätigte mir mein Gegenüber, weil auch ihm deutlich wurde, wie Gott die Dinge manchmal führt und leitet. Ehrlich gesagt fühle ich mich richtig erleichtert, so als ob eine schwere Last von meiner Seele gefallen ist. Für mich ist es auch wieder mal ein Beleg dafür, wie wichtig es ist, mit Gott und den Menschen im Reinen zu sein. Man kann nicht wirklich eine dauerhaft gesunde Beziehung zu Gott aufrechterhalten, wenn bestimmte Bereiche im praktischen wie im geistlichen Leben nicht geordnet sind. Das wusste ich zwar auch schon vorher, aber an der Umsetzung des erkannten Willen Gottes bin ich manchmal nachlässig und träge.
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Ein schönes Beispiel für Erlebnisse, die sich nicht durch Fakten belegen lassen.
Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, wenn ich als Nichtchrist etwas dazu schreibe...
Ich hatte schon oft ähnliche Erfahrungen (Details lass ich jetzt mal weg).
Ich sehe darin im Gegensatz zu dir allerdings kein göttliches Wirken in dem Sinn, das
da ein Gott, ein Wesen ist das sich um alles kümmert und alles lenkt.
Für mich ist das eine Bestätigung dafür, das eben Alles miteinander Verbunden,
in Wechselwirkung ist.
Zitat
Für mich ist es auch wieder mal ein Beleg dafür, wie wichtig es ist, mit Gott und den Menschen im Reinen zu sein.
Für mich ist das ein Beleg dafür, wie wichtig es ist, mit "sich selbst" im Reinen zu sein.
1. Buch fool: "Die meisten Steine über die man stolpert, hat man sich selbst vor die Füße gelegt"
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