Spiel mit dem Tod
Spiel mit dem Zuschauer
http://www.youtube.com/watch?v=hHO6a1kMe1Q
Im ersten Teil "Spiel mit dem Tod" geht es um den jungen Russlanddeutschen Oleg, der sich mit Gleichgesinnten trifft, um sich den "ultimativen Kick" zu holen: Eine Art Räuber- und Gendarm-Spiel mit scharfen Waffen, Verletzungen und Toten.
Der Dokumentarfilm zeigt die Motivation der Teilnehmer auf und begleitet sie bei dem makaberen Spiel.
Erst im zweiten Teil des Dokumentarfilms, "Spiel mit dem Zuschauer", wird klar, dass es sich dabei nicht um eine echte Dokumentation, sondern um geschickte Manipulation gehandelt hat.
Sehr detailliert wird diese Manipulation erläutert - es wird eindrücklich gezeigt, wie mit filmischen Mitteln, Kommentaren etc. Seriösität und Glaubwürdigkeit produziert werden, wie latente Klischees beim Zuschauer bedient werden etc.
Der Zuschauer bekommt tiefe Einblicke in das Handwerk solcher Täuschungen.
Die inhaltliche Gestaltung ist extrem wirksam: Am Ende der ersten Dokumentarsequenz glaubt auch der Zuschauer, der sich selbst als medienerfahren und kritisch bezeichnen würde, an die Authentizität des Berichts.
Daraus resultiert eine überaus "heilsame" Ernüchterung bei der detaillierten Enthüllung der angewandten Manipulationstechniken im zweiten Teil.
Der Film ist überaus professionell gemacht und wirkt zu keinem Zeitpunkt bemüht. Die kleinschrittige Erläuterung der Manipulationstechniken im zweiten Teil (mit Vorher-Nachher-Aufnahmen, Bildschirmvideos von Bearbeitungsschritten und gut verständlichen Kommentaren) sichert das Verständnis auch für Nicht-Medienfachleute.