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Der Zehnte in Christlichen Kreisen

#1 von magnusfe , 14.02.2013 22:34

http://christliche-hauskreisgemeinde.hom...der_zehnte.html

http://www.diebibelonline.de/Zehnten-Geb...e-Testament.htm

Voranstellen möchte ich, dass die Gemeinde o. besser Versammlung (ecclesia), damals eine organische Struktur hatte. Was heißt das eigentlich?: Dort gab es keine bezahlten Priester mehr, denn jeder ist nun im Neuen Bund ein Priester: “so laßt auch ihr euch nun als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, als ein heiliges Priestertum, um geistliche Opfer darzubringen, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus“.... „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht“ (1. Petr. 2, 5.9)......“uns zu Königen und Priestern gemacht hat für seinen Gott und Vater (Off. 1, 6a).... „hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott“ (Off. 5, 10a).
Jesus Christus hat seinen Kindern Freiheit geschenkt; in dieser Freiheit sollen und dürfen wir leben! Was dies bedeutet, sagen Verse aus dem Galaterbrief aus: „1 So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!.. 13 Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder; nur macht die Freiheit nicht zu einem Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe. 14 Denn das ganze Gesetz wird in einem Wort erfüllt, in dem: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst«.....“16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.“ (aus Gal. 5).
So gibt Gott auch die Gaben zur Erbauung der ganzen Versammlung: „7 Jedem wird aber das offensi-chtliche Wirken des Geistes zum[allgemeinen] Nutzen verliehen“. Der Leib Christi (Versammlung, RH)besteht aus Gliedern, die füreinander Sorge tragen: „18 Nun aber hat Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt, wie er gewollt hat. 19 Wenn aber alles ein Glied wäre, wo bliebe der Leib? 20 Nun aber gibt es zwar viele Glieder, doch nur einen Leib.“ Die geringeren Glieder erhalten sogar, im Kontrast zur Welt, einen höheren Wert: „...24b Gott aber hat den Leib so zusammengefügt, daß er dem geringeren Glied um so größere Ehre gab, 25 damit es keinen Zwiespalt im Leib gebe, sondern die Glieder gleichermaßen füreinander sorgen.“ (aus 1. Kor. 12).
Auch wenn wir das Wesen der Frühgemeinde nicht in einem absolut geistlich positiven Licht sehen sollten, wurde dies oben beschriebene auch zu einem gewissen Teil ausgelebt: „Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel. Alle Gläubigen waren aber beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam; sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war. Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens; sielobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden“ (Apg. 2, 42-47; U=RH).
Diese Situation war allerdings einmalig und wurde nicht zur Norm gemacht. Die Geisteshaltung aber, die dahinter stand, bewirkte Frucht.
Was Kollekten anbelangt, die ca. 1622 in der Christenheit eingeführt wurden, dürfte man folgenden Rat in Erwägung ziehen: „Wenn du aber Almosen gibst, so soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten“ (Mt. 6, 3-4;U=RH). Besser ist es, wenn auch Geschwister nicht sehen, welchen Betrag einer gibt. So kann man unnützes Geschwätz und Beeinflussung vermeiden.
Wie zur Bestätigung betonen diese Verse, das man eben nicht nach einem bestimmten Schema vorgehen muß (rein rechnerisch quasi), sondern seinem Herzen gemäß handeln sollte.
Auch ist es doch bedenklich, wenn man meint, durch die Abgabe des Zehnten könnte man Gottes Segen oder gar Wohlstand bewirken. Ist Gott ein Automat, in den man 10% einwirft und dann anschließend Gewinn über die eingelegten 10% hinaus erwartet? Bei einem Bankgeschäft mag das so sein.
Außerdem ist die Praxis des Zehntengebens bei wohlhabenden Christen wesentlich bequemer umzusetzen als bei bedürftigen oder armen Geschwistern. Auch wenn diese oft geberfreundlich sind.
Wo nun Menschen anderen Menschen Vorschriften machen, wird diese Freiheit eingeschränkt. Je mehr Regeln nun eine Glaubensrichtung zum (ungeschriebenen) Gesetz macht, umso mehr wird der einzelne wieder ein Knecht und versklavt. Das Verantwortliche dies aus ehrlicher Überzeugung tun und daher glauben, die vorgetragenen biblischen Verse stehen hinter ihrer Praxis, ändert leider nichts an den Folgen, die daraus entstehen (können).
Das Motto heißt vielfach in verschiedensten Gemeinschaften: Ein guter Christ gibt den Zehnten und zeigt damit seine Hingabe und konsequente Nachfolge. Gibst du den Zehnten, erwartet dich eine Belohnung, verweigerst du ihn, wirst du bestraft. „Der Kern des Evangeliums wird angetastet.“ (F.Viola) An diesem Maßstab gemessen, wären die Christen der ersten Jahrhunderte keine hingegebenen und gehorsamen Jünger gewesen!
„Erhebliche Bedenken kamen mir, als ich feststellen mußte, dass das Thema „Der Zehnte“ vielerorts Dogma wie Tabu beinhaltete: daran glauben, ohne nach einer Begründung zu fragen, und vor allem nicht darüber reden. Erhebliche Bedenken kamen mir weiter, als ich wie auch andere (Seidenberg, 2003) entdeckte, dass die Androhung des Fluches Gottes (vgl. Mal. 3, 10) manche Menschen in große Not stürzte und ihrem Glauben schwer schadete. Erhebliche Bedenken kamen mir auch beim Vergleich der Belegstelle aus Maleachi (und anderer alttestamentlicher Stellen zum „Zehnten“) mit den Aussagen des Neuen Testamentes über das Erlösungswerk Jesu Christi.“ (R.H. Edenharder, S. 70)
Nun finden wir aber tatsächlich Aussagen im NT zum Geld geben, und in welcher Gesinnung wir dies ausüben sollten: „An jedem ersten Wochentag lege jeder unter euch etwas beiseite und sammle, jenachdem er Gedeihen hat, damit nicht erst dann die Sammlungen durchgeführt werden müssen, wenn ich komme“ (1. Kor. 16, 2; U= RH). Das war übrigens eine lang vorher angekündigte „Aktion“ !
„Das aber [bedenkt]: Wer kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer im Segen sät, der wird auch im Segen ernten. Jeder, wie er es sich im Herzen vornimmt; nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb!“ (2. Kor. 9, 6-7; U=RH).
„Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. So laßt uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens“ (Gal. 6, 9-10).
Wenn wir dementsprechend handeln, leben wir in der Freiheit eines Christenmenschen und brauchen uns keine Vorwürfe machen zu lassen!

Der Herr wird uns eines Tages mit Sicherheit nicht fragen, ob wir den/die Zehnten gezahlt haben, ob unser Gemeindehaus seinen Vorstellungen entspricht, ob unsere Kleidung angemessen ist, ob wir den Sonntag (als Ruhetag) heiligen, ob wir unserer Konfession/Glaubensgebäude treu sind, ob wir bestimmte Speisen gegessen oder getrunken haben usw. usw..
Lassen wir uns doch vom Herrn selbst zeigen, wie viel und wohin wir unser Geld, auch unsere Gaben fließen sollen!
So haben wir die Freiheit, z.B. Geschwistern, die uns persönlich bekannt sind, Hilfe zukommen zu lassen. Oder einem Bedürftigen in der eigenen oder befreundeten Versammlung/Hauskreis. Oder...

Was also abzulehnen ist, sind gesetzliche Regeln, die gläubigen Menschen vorgegeben und zu denen sie verpflichtet werden. Also die Praxis gerade im freikirchlichen Umfeld.
Die Kirchengeschichte liefert leider in hohem Maße Beispiele, wo Menschen sich gerne von anderen lehren und führen lassen, keine Verantwortung übernehmen möchten und somit ihre christliche Freiheit abgegeben haben im Tausch mit der Knechtschaft (vgl. 2.Kor. 11, 19-21).
Viele richten es sich „gemütlich“ in ihrer Konfession/Gemeinde/Missionswerk ein und nehmen ihren „Priesterdienst“ nicht wahr. Wichtig dabei: Es darf niemals um Manipulation, Rechthaberei und Macht-anspruch gehen! Weder von Seiten der Gemeindeleitung noch vom Gemeindemitglied selbst !

Es darf auch nicht außer acht gelassen werden, daß es in christlichen Gemeinden/Werken oftmals finanzielle Abhängigkeiten und Verpflichtungen gibt, die den „Erlaß“ der Zehntenabgabe begünstigen können.
Zudem ist die Ortsgemeinde nicht 100% gleichzusetzen mit dem Reich Gottes.
Der neue Bund befreit uns von „Zwangsjacken“ (Zehnte, Sabbat etc.) und weist uns darauf hin, daß wir in der Freiheit der Kinder Gottes leben und uns vom Heiligen Geist leiten lassen sollten, der uns, ein geistliches Verständnis über Gottes Wort schenken möchte.
Das Reich Gottes, das dürfen wir wissen, wird niemals in Konkurs gehen noch eine Weltwirtschaftskrise erleben!


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