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sich der Religion weihen

#1 von RAFA , 15.10.2014 18:02

In so ziemlich jeder Religion gibt es einzelne Vertreter, die dem Weltlichen mehr oder minder entsagen und ihr Leben nur der Religion widmen wollen. Dabei denk ich jetzt NICHT zuerst an christlich-kirchliche Priester, Nonnen und Mönche im Zölibat, die sich des Sex enthalten (sollen), bis ihnen die Grütze zu den Ohren rausquillt und sie sich lieber über kleine Kinder hermachen, sondern vor allem an freiwillige "Vollreligiöse". So gibts ja auch im Buddhismus Mönche, die ihr Leben lieber mit dem Studium des Buddha verbringen wollen als mit Frau und Kinder und Hab und Gut. In den Naturreligionen gibt es auch Schamanen, also Menschen, die sich besonders intensiv mit den Geistern und Göttern beschäftigen und dem Weltlichen eher entsagen. Und sogar im Satanismus gibt es das, denn z.B. ICH bin auch so jemand, der im Weltlichen keine allzu großen Reize findet (für Mann und Kinder hats nicht gereicht, hatte da nie Bock drauf, viel zu wenig Interesse an den meisten weltlichen Trieben). Den Sinn und Inhalt meines Lebens sehe ich eher in der Beschäftigung mit Satan und meiner diesbezüglichen Persönlichkeitsentfaltung in spirituellen Sphären, in der satanischen Philosophie und im Suchen der religiösen "Weltformel", d.h. ich möchte irgendwann für mich kapieren, wie das mit Göttern, Seelen und der Jenseitswelt wirklich ist. Die Suche nach diesem spirituellen Aha-Effekt steht bei mir im Vordergrund meines Lebens und alles Weltliche finde ich - sofern es nicht grad akute Unannehmlichkeiten/Schmerzen bereitet - relativ nebensächlich. Ja sogar im Atheismus gibt es so etwas, denn auch da gibt es eine Reihe Wissenschaftler, die ihre Forschungsobjekte mit solcher Begeisterung verfolgen, dass sie einfach keine Zeit/Lust/Interesse haben für eine/n Partner/in, sodass ihre Beziehungen nicht richtig halten oder sie schon gleich von vorn herein keine ernsthaften Sexualkontakte aufbauen. Die leben ganz für ihr geistiges/geistliches Ding und sind damit auch glücklich.

Nun hab ich neulich an so einem Koran-Stand die Zottelbärte dort gefragt, ob es auch im ISLAM so etwas Vergleichbares gibt, also Positionen, in denen sich der Mensch fast ausschließlich mit dem Islam befasst und nicht mehr oder nur höchst wenig mit dem weltlichen Leben. Die beiden Männer an dem Stand (es waren Deutsche) versuchten dann, mir klar zu machen, dass ja jeder Mensch Triebe und Bedürfnisse hat, blablabla...
"Nee! ICH NICHT! Nein, ehrlich: ich hab das nicht so und hatte das auch früher nie in nennenswertem Ausmaß, deswegen bin ich auch alleine geblieben" meinte ich, aber die verstanden das anscheinend gar nicht, dass es sowas tatsächlich gibt.

Resümee war, dass es was Vergleichbares wie Mönche oder Schamanen bzw. sich ganz der Religion Widmende im Islam nicht gibt, weil es hat doch jeder Mensch bestimmte Triebe und...blablabla. (Ich gabs dann auf mit denen und ging)

Sagt mal: denken die echt nur in Trieben?
Haben die nicht einmal eine Idee davon, dass manche Menschen MEHR wollen als bloß dämlich vögeln, fressen, fernsehschauen?
Kennen die sowas gar nicht, dass man eine innere Sehnsucht nach Wissen und Verstehen spiritueller bzw. göttlicher Dinge haben kann und das Weltliche minder achtet, weil es einen halt nicht so anspricht?

Also ich find es einfach widerlich im Islam: Es geht nur um Weltlichkeiten - abgesehen vom Himmelreich nach dem Tod. Man hat hier zu heiraten, Blagen in die Welt zu setzen und die Gebote Allahs zu halten, die zum Großteil auch nur das weltliche Leben betreffen. Sowas ist doch keine Religion, sagt mal?! Das ist doch urlangweilig! Da werden ja in keinster Weise die geistigen/geistlichen Bedürfnisse befriedigt!

Sagt mal, gibts denn im Islam wirklich keine Menschen, die sich aus der Gesellschaft zurückziehen, um mit Allah zusammen einsam zu sein, um Allah zu erkennen, zu spüren und zu verstehen, weil sie das wichtiger finden als doof ficken, Kindergeschrei und blökende Viehherden um sich rum? Gibts denn da keine Mönche, besondere Meister, göttliche Vergeistigte, Meditierende und Spiritisten, die ihr Leben ganz (oder größtenteils) dem Allah und dem Geistigen widmen möchten?



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RE: sich der Religion weihen

#2 von grobian , 16.10.2014 19:17

Ich möchte mich gerne mal eine Nacht lang mit Zeena Schreck beschäftigen.

Was machen die Sufis mit Frauen ?
Was machen die Sufis im Islam ?
Was machen die Frauen bei den Sufis ?

Wer kennt einen Witz den ein Sufi erzählt hat ?

"'Was habt Ihr verloren, Mulla?' - 'Meinen Schlüssel', sagte Nasrudin. Eine Weile suchten sie beide zusammen; dann sagte der andere: 'Wo ist er Euch denn heruntergefallen?' 'Zu Hause.' 'Ja um Himmels willen, warum sucht Ihr dann hier?' 'Na, hier ist doch mehr Licht.'"



Aus dem Mautnawi


Hör' auf der Flöte Rohr, was es verkündet,
Hör wie es klagt, von Sehnsuchtsschmerz entzündet:
"als man mich abschnitt am beschilften See.
Da weinte alle Welt bei meinem Weh.
Ich such' ein sehnend Herz, in dessen Munde
Ich gieße meines Trennungsleides Kunde:
Sehnt doch nach des Zusammenweilens Glück
der Heimatferne allzeit sich zurück.
Klagend durchzog ich drum die weite Welt,
und Schlechtem bald, bald Gutem beigesellt,
galt jedem ich als Freund und als Gefährte
und keiner fragte, was mein Herz beschwerte.
Und doch so fern ist's meiner Klage nicht,
den Sinnen noch fehlt der Erkenntnis Licht.
So sind auch Seel' und Leib einander klar,
Doch welchem Aug' stellt' je ein Geist sich dar?"

Kein Hauch, kein Feuer sich dem Rohr entwindet.
Verderben dem, den diese Glut nicht zündet
Der Liebe Glut ist's, sie im Rohre saust,
Der Liebe Seufzen, das im Wein aufbraust.
Getrenntet Liebenden Gefährten sie,
zerreißt das Innerste die Melodie.
Als Gift-, als Gegengift stets unvergleichlich,
An Mitgefühl und Sehnsucht unerreichlich,
Gibt sie vom Pfad im Blute uns Bericht,
von Medschnuns Liebe singt sie manch' Gedicht.
Vertraut mit diesem Sinn ist nur der Tor,
Gleichwie der Zunge Kundsmann nur das Ohr.
In Leid sind unsre Tage hingeflogen,
und mit den Tagen Plagen mitgezogen !
Und ziehen die Tage, lass sie ziehen in Ruh',
O du der Reinen Reinster, daure du !
Den Fisch nur sättigt nie die Flut,
doch lang sind des Darbenden Tage, lang und bang.
Aber mein Wort sei kurz; verstehst doch nicht
der Rohe, was der Vielgeprüfte spricht.


Dichter-Übersetzer unbekannt.


 
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RE: sich der Religion weihen

#3 von Instant Karma , 18.10.2014 16:20

Ich denk' ja, der Islam ist zunächst einmal eine politische Ideologie. Der religiöse Überbau hat einzig den Zweck, diese Politik von höchster Stelle zu legitimieren. Das war es dann auch schon mit der Spiritualität.

Der Islam ist SO langweilig, dass er eigentlich schon längst hätte verschwinden müssen, wenn es seine ganze Gewalt und Einschüchterei nicht gäbe.

 
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RE: sich der Religion weihen

#4 von RAFA , 18.10.2014 19:21

In der Antike waren die Religionen (z.B. Judentum) grundsätzlich nur der "religiöse Überbau" für politische und kriegerische Aktivitäten. Der Tanach war quasi die Verfassung des Volkes der Juden. Trotzdem gab es auch einen starken, spirituellen Teil. Schließlich besteht so ein Volk nicht NUR aus Bauern, Hirten, Fressern und Fickern, sondern auch aus Denkern, die Futter fürs Gehirn brauchen. Gibts da wirklich nichts im Islam?



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RE: sich der Religion weihen

#5 von Instant Karma , 18.10.2014 19:45

Zitat von RAFA
In der Antike waren die Religionen (z.B. Judentum) grundsätzlich nur der "religiöse Überbau" für politische und kriegerische Aktivitäten.



Das ist richtig. Sie dienten darüber hinaus aber noch zur Erklärung der Welt, stifteten Hoffnung und Sinn durch nette Geschichten und Jenseitsvorstellungen. Dadurch wird schon eine breitere, spirituelle Grundlage geboten. Der Islam hatte da nix mehr beizusteuern und übertrifft seine Vorgänger allein durch seine "Lautstärke". Statt Hoffnung gibt es Einschüchterung, statt Erklärungen gibt es Drohungen und Gebrüll, dass man sich gar nicht mehr traut, Erklärungen einzufordern. Das Zuckerbrot und Peitsche Konzept haben die anderen Religionen auch, aber der Islam fokussiert sich außerordentlich darauf und bietet so kaum Raum für spirituelle Freiheiten.

Aber keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt noch die Sufis, die etwas mystischer unterwegs sind. In der islamischen Welt werden sie aber von den Schiiten und Sunniten, mit denen du es wahrscheinlich am Koran-Stand zu tun hattest, nicht für voll genommen. Ansonsten beten und fasten die Mohammedaner ja recht ausgiebig, wenn man das sprituell nennen mag. Ich finde das aber viel zu zwanghaft. Das ist doch nur noch stupide Routine, wenn unabhängig der Tageslaune fünfmal der Arsch hoch gehalten wird?


 
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RE: sich der Religion weihen

#6 von aiem , 10.12.2014 23:57

Hallo,

zunächst einmal zwei interessante Links, die in dieselbe Richtung gehen.
https://idw-online.de/de/news16522
http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Luxenberg

Ich glaube, dass da etwas dran ist. Aber was hat das mit dem Thema zu tun? Prinzipiell geht es darum, dass ursprünglich weder Christentum noch Islam eine eigene Religion war. Jesus und Mohammed, die sehr wahrscheinlich wirklich existierten, waren Reformer innerhalb des Judentums bzw. Christentums.
Beide hatten die "Verweltlichung" von Gott angeprangert (Geldwechsler im Tempel / Der "Menschensohn", der zum "Gottessohn" bzw. zu Gott gemacht wurde).
Ursprünglich waren die Religionen eine Religion, die keinen Namen hatte. Im Lauf der Zeit geht das Eigentliche verloren. Es wird schlicht und einfach von einer Flut von Regeln und anderen Dingen ohne Nutzen verdrängt. Ich denke, das war nicht erst nach Mohammed so: Die Suren aus der Zeit in Medina enthalten nicht nur detaillierte Verhaltensregeln, sondern auch die Aufforderung zum gnadenlosen Dschihad (siehe "Schwertvers"; Sure 9). Die übliche Einleitung "Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen" fehlt! Wer glaubt, dass buchstäblich jedes Wort in der Bibel oder im Koran von Gott kommt, ist m. E. sehr naiv.
Die Überlegung, dass Mohammed, all das, was ihm opportun erschien, als Wort Gottes präsentierte, heißt jetzt aber nicht, dass der gesamte Koran von Mohammed erdichtet worden sein muss; ganz und gar nicht...

Im Frühmittelalter waren Islam und Sufismus noch eine Einheit. Der Begriff Sufismus entstand erst zu einer Zeit (Hochmittelalter), in der der Islam zur bloßen Hülle wurde. Unter den Sufis gab und gibt es große Asketen, für die im wahrsten Sinn des Wortes nichts (nicht nur kein Gott) außer Allah existiert. Die leben oftmals Jahre lang in Einsamkeit, oder sie heiraten Frauen, die sonst kein Mann nimmt. Wenn ich nur diese Wahlmöglichkeit hätte, dann schnell ab in die Einsamkeit. Von den Orthodoxen (Sunniten und Schiiten) wurden/werden sie nicht nur als Verrückte oder Verirrte abgestempelt, sondern auch verfolgt. Wie die christlichen Mystiker, die tiefer in die Religion eindrangen, werden sie der Häresie bezichtigt. Nur die Kabbalisten hatten es geschafft, sich in das orthodoxe Judentum auf eine Art und Weise zu integrieren, die keinen Konflikt auslöst(e).

Der Islam ist bei Weitem nicht so sexualfeindlich wie das Christentum bzw. das, was daraus gemacht wurde. Es ist nur alles streng geregelt. Das ist auch der Grund, wieso die "Bärtigen" nicht verstehen, was nun schlecht an Sex sein soll.

Es sollte nur nicht so sein, dass "Allahs Geschenken" mehr Aufmerksamkeit als Ihm selbst gewidmet wird. Das ist alles.


Es macht nicht viel Sinn, sich gegen ein System aufzulehnen, dass man weder kennt noch versteht.

 
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