Zitat von Erdenbuerger im Beitrag #4
Hallo zusammen,
bei all den Diskussionen um Markt- und Geldwirtschaft vermisse ich am meisten die Grundsatzfrage, wie schlüssig bisherige Werttheorien überhaupt sind.
Müssten wir nach aller Kunst gängiger Wertbemessungen über Maßeinheiten und Gewichtseinheiten ebenso verhandeln, dann lebten wir alle in einer recht lustigen Welt, denn der gestrige Meter wäre - je nach wirtschaftlicher Situation - mal mehr, oder weniger lang, oder ein Kilo mal mehr, oder weniger schwer.
Ist das nicht hypergigantisch verrückt? ;-)
Grüsserlchen, Erdenbürger
In der Markt- und Geldwirtschaft ist es ja sogar so, dass wenn gestern beispielsweise ein Kilo Tomaten gleich viel wert war wie ein Kilo Kartoffeln, können heute Tomaten weniger wert sein als Kartoffeln und Kartoffeln GLEICHZEITIG weniger als Tomaten.
Mal ein Beispiel für eine "Wirtschaftskrise" ohne Geld als Täuschungsmittel:
Bauer Werner bekam gestern für ein Kilo Tomaten ein Kilo Kartoffeln und Bauer Heinz für ein Kilo Kartoffeln ein Kilo Tomaten. Heute sagt man den beiden wir haben eine "Wirtschaftskrise". Deswegen bekommt Bauer Werner für sein Kilo Tomaten nur noch ein halbes Kilo Kartoffeln, was bedeuten würde, dass Kartoffeln jetzt doppelt soviel wert sind wie Tomaten. Aber Bauer Heinz hat sich zu früh gefreut, für sein Kilo Kartoffeln bekommt er heute keine zwei Kilo Tomaten, sondern ebenfalls nur ein halbes Kilo.
Da fällt selbstverständlich recht schnell auf, dass aus zwei Kilo ein Kilo geworden ist. Aber wenn Geld als Täuschungsmittel und weitere Faktoren zwischengeschaltet werden, merkt das so gut wie niemand.
In der Realität kommen da natürlich noch weitere Kosten zu, wie z.B. für Händler, Transporteure usw. Aber für die gilt das Gleiche, sie bekommen für ihre Arbeit (von ihren Arbeitgebern) weniger (Reallohn), müssen aber von den Endkunden trotzdem teurer bezahlt werden.
"Wirtschaftskrisen" sind nichts weiter als gelenkte Umverteilungsaktionen von unten nach oben. Oder anders ausgedrückt, das Geld wird von denen die dafür arbeiten, umverteilt zu denen, die auf deren Kosten leben.