Also ICH halte ja NICHTS vom Christentum und der Bibel. Der Gott Jhwh ist ein rachsüchtiger und egozentrischer Gott und sein Religionsbuch, die Bibel, spricht mich nicht an, weil das ist nicht meine Wellenlänge. Ich ticke anders . Über das Tor des Gottes Jhwh kann ich nicht viel sagen, aber generell ist es in KEINER Religion leicht, das Leben "erfolgreich" zu bewältigen.
Da wäre mal schon von vorn herein in so ziemlich ALLEN Religion das Problem der "Weltlichkeit":
Der Alltag und die Arbeit, Anforderungen und Probleme der Welt, dazu Partnerschaft, Familie und Freunde, Zwischenmenschlichkeiten, dazu noch eigene Ziele, Karriere oder Probleme mit sich selber, etc. etc. vereinnahmen einen meistens derart, dass nicht viel Kraft übrig bleibt, um auch noch eine Religion vollumfänglich zu leben.
Sollte man DAS tatsächlich irgendwie noch gebacken kriegen, dann ist da noch die Gesellschaft:
Wenn ich offen sagen würde, was ich so glaube, denke und Religiöses tue, dann würden "sie" mich wahrscheinlich sofort in die Klappse stecken und mich mit Psychopharmaka zupumpen, allein schon, weil ich im Schwerpunkt ein spirituelles Leben führe und sich meine Gedanken zu mindestens zwei Dritteln nur um irgendwelche religiösen Erkenntnisse und Gefühle drehen. Das "weltliche Leben" führe ich meistens so im Standby-Modus nebenher, besonders viel Interesse habe ich daran nicht und wenn's nicht unbedingt sein muss, stecke ich auch keine nennenswerte Energie rein: Ich wollte nie Karriere machen, ich wollte keinen Kerl und keine Partnerschaft, ich wollte nie Kinder, ich wollte nie reich werden, mir ist alles so ziemlich wurscht (soferns nicht eben weh tut) und ich weiß eigentlich gar nicht, was ich hier soll? Also wirklich Sinnvolles find ich in der Welt nix und so mach ich hier nur Gaudi und hedoniere halt so vor mich hin.
Sobald also irgendwer irgendwas Näheres mit mir zu tun haben wollte, taten sich da fette Kluften im Denken und der Weltanschauung auf... also da kam schon früher bald keiner mehr rüber .
Das hat halt andererseits auch den Aspekt, dass ICH in meiner (spirituellen) Welt ziemlich alleine steh. Das ist manchmal echt nicht leicht, weil alle religiösen Probleme, die ich so sehe, muss ich alleine lösen (bzw. in Co-Produktion mit Satan-Ahriman). Das "entfremdet" mich in gewisser Weise ziemlich krass von den anderen Menschen und es war besonders früher für mich manchmal sehr schwierig, die Grätsche noch hinzukriegen zwischen der menschlichen Welt und der spirituellen Welt. Mittlerweile funzt das nur deswegen leichter, weil ich alt geworden bin - es kümmert sich keiner mehr wirklich um mich und ich kann endlich ungestört tun und denken, was ich will .
Aber wie gesagt: Früher war das verdammt schwierig! Da waren z.B. andauernd die Fragen von Kollegen, warum ich keine Kinder will und meine Oma jammerte oft, wann ich denn nun endlich mal ans Heiraten denken wollte, Freunde fragten mich nach meinen beruflichen Plänen (öhhh, äh, ...KEINE !), Lehrer oder Chefs wollten mich motivieren zu irgendwelchen Aufstiegsgeschichten, ... und es reizte mich davon ja nix . Immer wieder hatte ich aber auch selber ein "schlechtes Gewissen" und irgendwie die (eingeredete) Angst, dass ich vielleicht doch was falsch mach, weil ich halt ganz andere Sachen (Religion, Spiritualität) im Sinn hatte als alle anderen.
Einfach ist es also nicht, eine Religion wirklich ernst zu nehmen. Das liest man ja auch in allerlei Biografien und Chroniken von religiösen VIPs und auch in diversen Glaubensbüchern, weil die religiösen "Helden" da drin ja ständig mit der Gesellschaft und der sozialen Ordnung aneckten. Nicht selten hat man sie deswegen einfach gekillt.
So weit gelten die Schwierigkeiten mal so ziemlich für ALLE Religionen - dann fängt nun noch das Spezielle an, nehmen wir z.B. einen Christen. Da hat er nun sein Verständnis von Gott und der Bibel, dann meckern ihm aber die anderen aus der Gemeinde in den Kram oder er trifft auf Andersgläubige, die ihm wieder was anderes erzählen. Er muss für sich finden, was im Sinn seines Glaubens wahr ist und das ist ja bekanntlich derartig schwierig, darüber schlagen sich die Menschen schon seit Jahrtausenden die Köpfe ein, ohne auf einen vernünftigen Nenner gekommen zu sein.
Dann kommt noch das ganze Theater mit seinen eigenen Trieben und Ego, d.h. die Sünde und blabla.
Eigentlich ist so ein echt religiöses Leben ein ständiger Kampf gegen die Natur, gegen die Gesellschaft, gegen die Andersgläubigen, gegen sich selbst ... und da fragst du noch, wo das enge Tor ist?