Ratschläge und Tipps » Selbstmord

Der Gunter Sachs hat sich umgebracht. Angeblich litt er unter Depressionen. Naja, dass sein Serotonin-Haushalt nicht mehr so recht stimmte, glaub ich sofort. Aber ob man das immer gleich einer "Depression", also einer Krankheit unterschieben sollte?

Ich denke, der Typ hat halt einfach ordentlich gelebt, im Alter gings nicht mehr so und damit wurde der einfach nicht fertig. Er hat ja aufgrund seines Reichtums nie gelernt, Schlappen einstecken zu müssen. Soll das eine "Krankheit" sein?

Ja, sicherlich bedingen sich der Transmitterhaushalt und die negativen Gedanken gegenseitig und man kann nicht mehr sagen, wer eher da war: die Henne oder das Ei?

Was geben denn nun die Religionen für Ratschläge für Depressive und potenzielle Selbstmörder, denn wenn ich mich recht entsinne, fällt der Bibel nur ein, dass die Selbstmörder vor dem Herrn ein Greuel sind bzw. dass man den Betrübten Wein zu trinken geben soll (leider find ich grad die Stellen dazu nicht). Bissel dürftig und nicht wirklich unterstützend, oder?

Ratschlag:
Sich nicht umbringen und auf sein natürliches Ableben warten, weil sonst landet man in der Hölle.

Jede Leid das man in seinem Leben erfährt, bereinigt einen Teil der Sünden die man begangen hat.

Logisch!

Zitat von Edda

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So schnitt er Runen des Blutes,
Runen für Odin in Brust und Arm.
Sah dann voll Freude gleich goldenem Born,
Blut ihm verrinnen und Leben so warm.

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Soll vermutlich bedeuten, lieber Selbstmord als Strohtod... und wenn, dann so.

Jeder wie er meint... aber das ist nur meine Meinung.

Zitat von Salih

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Jede Leid das man in seinem Leben erfährt, bereinigt einen Teil der Sünden die man begangen hat.

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Wie kommt das dann, dass manche Leute so furchtbar viel leiden müssen und manch andere wieder total wenig? Warum müssen oft schon Kinder so viel leiden? Selbstmord ist ja bekanntlich besonders unter Pubertierenden und Jugendlichen ein Thema: Wie kann der junge Mensch schon so viele Sünden auf sich haben, dass er so bitterlich mit Leid gestraft ist, dass er sich umbringen möchte, während manch Alter schon viel mehr Sünden hinter sich hat, aber fröhlich dahin lebt?

Ist denn sogar das Leid ein Maß für die Schlechtigkeit dieses Menschen? Heißt es, dass Menschen, die viel leiden, auch besonders sündig waren und daher zu verwerfen sind?

Zitat von RAFA

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Der Gunter Sachs hat sich umgebracht. Angeblich litt er unter Depressionen.

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Ich hatte das so verstanden, dass er mit der Diagnose Alzheimer nicht zu Recht kam. Also hatte er mMn schon einen guten Grund Schluß zu machen.

Braucht es mehr Mut, sich für den Freitod zu entscheiden, oder um sich einem Leben mit Demens zu stellen?

Die Frage ist nicht von mir. sondern sie ist der Titel der nächsten "Hart aber Fair" Sendung die anlässlich des Freitods von Gunther Sachs morgen Abend in der ARD ausgestrahlt wird.

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Wir sind willenlose Geschöpfe die sich am liebsten von Ereignissen treiben lassen.
Deshalb meine ich, dass zum Freitod sehr viel mehr Mut gehört als nichts zu tun und den Dingen ihren Lauf zu lassen!

Als Transhumanist kann ich nur sagen: Wer noch unter 60 ist, der soll durchhalten!
Da die Medizin zunehmend zu einer Informationstechnologie wird, profitiert auch sie vom exponentiellen Wachstum. Ersnthafte Krankheiten wird es in wenigen Jahrzehnten nicht mehr geben und bis dahin werden sie erheblich gelindert werden können. Was den spirituellen Religionen ihr Paradies im Jenseits, ist dem Transhumanisten das Paradies im Diesseits. Darauf kann man sich nur freuen und es lohnt sich, dafür auch ein paar Durststrecken in Kauf zu nehmen.

Das war jetzt etwas trocken und unsexy ausgedrückt, aber das Predigen liegt mir noch nicht so.

In den Religionen ist es ja längst nicht klar, wie man mit Selbstmördern verfahren soll, denn da wird ja doch fleißig unterschieden: Offensichtlich scheint der Selbstmordattentäter im Islam etwas Besseres zu sein als der Depressive, der sich umbringt, und offensichtlich sind Leute im Christentum, die sich wohlweislich und wissentlich vor Christenfeinden in den Tod begeben, auch noch hochheilige Märtyrer statt gemeine Selbstmörder. Also sollten wir doch mal klären: welche Arten von Selbstabmurksung sind denn lt. den jeweiligen Religionen gestattet, ja, vielleicht sogar erwünscht oder zumindest hoch geachtet und welche sind schändlich und verfehmt?

Komm ich da mit der groben Einteilung hin, dass alle Selbstmorde aus egoistischen Gründen verfehmt sind und alle Selbstmorde aus "selbstlosen" Gründen als Heldentaten gelten?

Damit wäre aber gar nicht der Selbstmord das Übel, sonder (wieder mal) der Egoismus! Was raten denn nun verschiedene Religionen den Egoisten und den aus "Egoismus" Selbstmord begehen Wollenden?

Selbstmord ist eine geistige Abtreibung. Weil die Seele auf eine andere Weise, aber äquivalent im Körper ist, wie das Embryo im Uterus.

Ja gut, aber an der Abtreibung ist ja das Schlimme, dass sie Mord ist. Eine Frau tötet die Person in ihrem Bauch. Beim Selbstmord tötet man aber die eigene Person: Ist denn das überhaupt schlimm?

Ich finde, schlimm ist etwas nur dann, wenn irgendjemand von einer Sache einen Nachteil hat bzw. etwas, was er nicht will. Selbstmord ist ja gewollter Mord. Täter und Opfer wollen das beide, denn in dem Fall gilt: Täter = Opfer. Wenn es also eine Sache ist, die alle Beteiligten wollen, was ist daran schlimm?

Für viele Menschen wäre es besser gewesen, sie hätten einen Glauben gehabt. Einen Glauben heißt, ein Ziel haben. Erst wenn man ein Ziel hat, hat man einen freien Willen. Wenn du kein Ziel hast, bist du allen Einflüßen ausgesetzt. Wenn ich die Wahl habe, diesen oder jenen Weg zu wählen, um an mein Ziel zu kommen, dann bin ich frei zu wählen. Wer kein Ziel hat, ist in der Gefahr, daß ein Verführer daher kommt und dich zu etwas nicht so gutem zu bewegen. Ich denke z.B. an Mütter, die zwar das Kind geboren haben, aber es töten. Hätten sie einen Glauben gehabt, hätten sie es in die Babyklappe gegeben. Das kostet keine seelische Energie.
Der Selbstmörder glaubt, er würde der bedrängenden Situation entkommen, wenn er seinem Leben ein Ende macht. Das ist ein Irrtum. Das irdische Leben ist dazu da, um seelisch und geistig reif zu werden. Wer diesen Reifungsprozeß unterbricht, schadet sich selbst.

Zitat von hexler

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Das irdische Leben ist dazu da, um seelisch und geistig reif zu werden.

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Naja, man reift geistig und seelisch weil man am Leben ist. So rum wird doch ein Schuh draus! Denn: Was ist denn mit den vielen Menschen, die schon als Baby sterben und gar keine Zeit hatten, zu reifen, weil sie es nicht zur Babyklappe geschafft haben? Waren die schon reif genug oder ist diese Reife-Sache vielleicht doch nicht so wichtig, hm?

Zitat von hexler

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Einen Glauben heißt, ein Ziel haben.

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Klar. Das heißt aber nicht, dass Leute, die nicht glauben, keine Ziele hätten.

Klar. Es kommt auf die Vorausschau an. Manche Leute denken nur bis morgen. Du mußt zugeben, daß heute viele Menschen nicht einmal bis zur nächsten Generation denken, denn sie zerstören deren Grundlage. Ich weiß, daß ich nach dem Tod des Körpers noch weiterleben werde, darum tu ich jetzt alles, damit es mir nachher gut geht. Du magst das anzweifeln, aber vielleicht bist du dir nicht sicher, darum schreibst du hier im Forum.
In der Weltsicht eines Atheisten kann ich nur Mißtrauen und Zweifel sehen. Ich dachte früher auch anders, aber ich war immer neugierig. Darum habe ich gesucht, und auch gefunden.