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Die Ermittlung des Willens

#1 von Demogorgon , 28.12.2012 18:42

Ich stelle hier ein Thema aus dem Satanismus-Forum von Rafa auch hier zur Diskussion.

Es ging dort darum, daß man für magisches Arbeiten einen festen Willen haben und sein Ziel unbedingt wollen müsse.

Woher weiß man denn, was man wirklich will? Oftmals will man irgend etwas, aber eigentlich nur, um ein dahinter liegendes Ziel zu erreichen. So würde ich gerne einen Lottogewinn haben und steinreich werden. Aber eigentlich ist das Geld gar nicht das, was ich wirklich will: Ich will die damit verbundene Unabhängigkeit, das Geld ist nur das Mittel zum Zweck dahin, wie der Glaube in der Chaosmagie. Soll ich mich also überhaupt auf das Ziel, Geld zu haben, konzentrieren, oder gleich auf das dahinter liegende Ziel?

Anderes Beispiel: Jemand spricht einen Fluch aus, damit sein Feind stirbt. Ist aber der Tod des Feindes überhaupt das Ziel? Eigentlich möchte der Verfluchende ja eine Art ausgleichende Gerechtigkeit und er möchte seinen Zorn auf den Verfluchten abreagieren. Darüber hinaus gibt es Menschen, die wirklich besser tot wären. Aber theoretisch könnte der Feind sich auch ändern, sich unter Tränen entschuldigen und allen Schaden wieder gut machen. In dem Fall wäre sein Tod überflüssig. Ist das Aussprechen eines Fluches also überhaupt sinnvoll?

Meine Frage ist hoffentlich deutlich geworden: Wie ermittelt man, was man wirklich will und was man sozusagen nur oberflächlich will, um ein dahinterliegendes Ziel zu erreichen?

 
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RE: Die Ermittlung des Willens

#2 von Instant Karma , 28.12.2012 22:59

Zitat von Demogorgon
Soll ich mich also überhaupt auf das Ziel, Geld zu haben, konzentrieren, oder gleich auf das dahinter liegende Ziel?



Auf jeden Fall solltest du nicht alles auf eine Karte setzen, um dich am Ende noch gar vom Ziel weiter weg zu bewegen.

Zitat von Demogorgon
Wie ermittelt man, was man wirklich will und was man sozusagen nur oberflächlich will, um ein dahinterliegendes Ziel zu erreichen?



Wenn du jede sachliche Willenskette zu Ende denkst, landest du bei den Grundbedürfnissen. Alles was über ihre banale, kurzfristige Befriedigung hinaus geht, wie Bier aus 'm Kühlschrank holen usw., dient ihrer mittel- und langfristigen Sicherung. Also würde es sich anbieten, zu schauen, welche Grundbedürfnisse ein bestimmter Handlungswunsch als Ursache haben könnte. Dann kann man den Spieß nämlich umdrehen und sich selbst überlegen, wie man diese Grundbedürfnisse vielleicht effizienter befriedigt kriegt.


 
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zuletzt bearbeitet 28.12.2012 | Top

RE: Die Ermittlung des Willens

#3 von Bierbaron , 29.12.2012 13:00

Wichtig ist dem "Individualismus" gegenüber vorsichtig zu sein und ihm nicht in die Falle zu tappen. Die Illusion des Individualismus endet oft dann, wenn man feststellt, dass man nur die Ursachen gestalten kann, die Wirkung sich aber der Einflussnahme entzieht. Das gilt auch die Psyche. Man kann zwar im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten so individuell sein wie man will, aber man hat dabei nur Einfluss auf die Ursachen. Denn die haben psychische Auswirkungen, die sich nicht individuell gestalten lassen.


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RE: Die Ermittlung des Willens

#4 von Demogorgon , 06.01.2013 10:30

@ Instant Karma

Vielen Dank, Dein Beitrag ist der bisher einzige hilfreiche, den ich zu dieser Frage erhalten habe.

@ Bierbaron

Inwieweit ist Individualismus eine Illusion? Könntest Du das bitte etwas näher erläutern?

 
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RE: Die Ermittlung des Willens

#5 von Bierbaron , 07.01.2013 14:13

Zitat von Demogorgon im Beitrag #4
@ Bierbaron

Inwieweit ist Individualismus eine Illusion? Könntest Du das bitte etwas näher erläutern?


Mit Individualismus ist es ähnlich wie mit Egoismus, man kann sich nicht aussuchen wie er funktioniert, bzw. was funktioniert. Du schreibst z.B. du willst Unabhängigkeit, aber die gibt es nicht, es gibt nur wechselseitige Abhängigkeit. Wenn man es wörtlich nimmt, versuchst du also etwas zu erreichen was es nicht gibt. Aber ich schätze so wörtlich hast du es nicht gemeint. Es ist wohl eher so gedacht, dass du bestimmte Abhängigkeiten durch andere ersetzen willst. Aber gerade das ist ja Abhängigkeit, wenn man davon ausgeht, dass bestimmte äußere Zustände nötig sind um innere Ziele zu erreichen.

Alle Ziele die über die Befriedigung von Grundbedürfnissen rausgehen, basieren nur auf dem, was wir selbst in das Objekt der Begierde reinprojizieren. Das heißt, wir können zwar individuelle Ziele wählen, aber vor dem Erreichen ist oft nicht absehbar, ob diese wirklich so bereichernd sind wie wir es erhoffen. Natürlich sollte man nicht alles als gegeben hinnehmen oder versuchen sich an jegliche Umstände bestmöglich anzupassen. Aber das andere Extrem, also seine Zufriedenheit davon abhängig zu machen, dass möglichst alles so funktioniert wie man es sich ausmalt, wird auch nicht zum Ziel führen. IK spricht im dem Zusammenhang von Effizienz, das ist ein guter Ansatz. Man sollte nicht mehr als nötig zu ändern versuchen, sondern analysieren was einen wirklich bereichert. Wichtig ist der richtige Umgang mit seinem Umfeld und dabei mit sich selbst in Einklang zu sein und bei dem was man an den äußeren Umständen ändern will, einen intelligenten Mittelweg zu suchen.


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RE: Die Ermittlung des Willens

#6 von Bierbaron , 07.01.2013 15:52

@DG

Kannst du ein wenig konkretisieren, wovon du unabhängiger zu werden willst? Denn wenn dafür mehr Geld nötig ist, könnte man das eher als eine weitere Abhängigkeit sehen. Deswegen war es ein guter Gedanke dir, dich gleich auf das dahinter liegende Ziel zu konzentrieren.


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