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"Jumping Jesus" oder warum 2045 niemand mehr sterben muss

#1 von Instant Karma , 22.03.2012 14:13

Jesus? Und dann springt er auch noch? Klarer Fall für ein Fail Post im Philosophischen, dem Hort des Schutzes vor Götten, Geistern und wundersamen Propheten!

Nun, nicht überall wo jesus drauf steht, ist auch Jesus drin. Insbesondere wenn "jesus" klein geschrieben wird. -So wie newton, watt, kelvin und allerhand andere naturwissenschaftliche Einheiten, im angelsächsischen Raum.

Aber wofür steht ein "jesus" nun? Für den Wissens-, Technik- und Forschungsstand der Menschheit im Jahre 0, zur mutmaßlichen Geburt eines wagemutmaßlichen Sohn Gottes. Da enden aber auch schon die Gemeinsamkeiten zum Namensgeber. Da mit dem Jahre 0 auch die abendländische Zeitrechnung ihren Anfang hat, ist es ein plakatives Vergleichsmaß all möglicher Wissensstände zu unterschiedlichen Zeiten, seit dem Jahre 0.

Diese Betrachtung macht auch ein besonderes Phänomen anschaulisch deutlich, das zunehmend interessanter wird.

Aber schauen wir doch erstmal:

Im Jahre 0 hatten wir also 1 jesus. Es sollte ganze 1500 Jahre dauern, bis sich der Wissensstand verdoppelt hat.
Somit hatte die Menschheit im Jahre 1500 also 2 jesus. Die nächste Verdoppelung brauchte 250 Jahre, so dass dann 1750 4 Jesus den Kenntnisstand repräsentieren konnten.
Im Jahre 1900, also 150 Jahre später waren es dann schon 8 Jesus. Es sollte dann nur noch 50 Jahre dauern, bis es 16 jesus waren. 10 Jahre später, als schon die ersten Mikrocomputer in Entwicklung waren, waren wir bei 32 jesus.

64 jesus in 1967.
128 jesus in 1973.
512 in 1982 (Mein Geburtsjahr).

Usw., usf....

Erkennt jemand ein Muster? -> Nicht nur verdoppelt sich unser Wissensstand mit der Zeit, nein, die Abstände werden auch immer kürzer! Man nennt dieses Phänomen auch "law of accelerating returns". Eine Technologie an der man diesen Effekt sehr plakativ und deutlich sehen kann, ist die der Computer:



Mittlerweile lohnt es sich gar nicht mehr in jesus zu rechnen, weil die Zahlen zu groß geworden sind. Wie man an der Grafik sieht, haben Computer bereits die Rechenkapazität eines Mausehirns erreicht. Man könnte also in Mäusen rechnen, würde aber schon in ein paar Jahren wieder Schwierigkeiten bekommen, wenn - exponentielles Wachstum sei Dank - ein 1000,- € Computer die Rechenkapazität der gesamten Menschheit besitzt. Und ich rede hier von allen Menschen, die jemals auf diesem Planeten gelebt haben.

Dies wird dazu führen, dass der Mensch von den Maschinen intellektuell hoffnungslos überrundet wird. Sie werden sich im Nanosekundentakt selbst verbessern. Die jesus-Einheiten verdoppeln sich nun im Mikrosekunden Bereich und rasen der menschlichen Beobachtung davon.

Als Optionen bietet sich uns nur fressen oder sterben. Entweder wir erweitern uns selbst technologisch oder wir werden aus Sicht der Technik übeeflüssig wie eine nervige Mücke, die aufhält, Zeit raubt, mit ihrem lästigen Rumgesurre und Gepieke.

Wie würdet ihr euch entscheiden? Ich wäre ganz klar für Mensch 3.0 und würde mich entsprechend aufrüsten. Es eröffnet nicht nur die realistische Chance auf das was Religionen seit Menschengedenken völlig faktenlos versprechen, sondern gibt jedem einzelnen von uns eine gewaltige Machtfülle, dass Kriege und Konflikte völlig überflüssig werden, wenn wir über unser eigenen, virtuellen Universen herrschen können wie wir lustig sind.

Aus der Sicht des linearen Denkers (danke Evolution!) liest sich das wie Science Fiction. Fiktiv ist allerdings die Annahme, Technik würde linear wachsen und nicht exponenziell. Wir können mit der Demographie sehr genau voraus berechnen, wie hoch die Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft ist, so wie wir auch bestimmen können, wieviel Rechenkapazität zu einem bestimmten Zeitpunkt vor liegt. Alle anderen Ableitungen sind spekulativ, aber nicht unlogisch.

Wir sind wirklich mittendrin. Es hat 14 Jahre gedauert, das Genom des HI-Virus zu entschlüsseln, während man bei SARS schon unter einem Monat fertig war. Auch eher klassische Wissenschaften wie die Biologie und Medizin transformieren sich also schon zu Informationswissenschaften und profitieren damit ganz direkt vom exponenziellen Wachstum.

Wie es 2045 genau aussieht, kann ich mir nicht ansatzweise vorstellen. Ich hätte schon vor 15 Jahren jeden ausgelacht, der mir gesagt hätte, dass im Jahre 2012 jedes Schulgör einen kleinen Taschencomputer mit hochauflösendem touchscreen und der 4000-fachen Leistungsfähigkeit aktueller Rechner durch die Gegend läuft, mit dem man das gesamte Wissen der Menschheit per Fingertipp abrufen kann.

Und heute werde ich vermutlich ausgelacht wenn Rechner mit der milliardenfachen Rechenkapazität nicht größer sind als eine Blutzelle und von innen unseren Körper von Krankheiten und Spuren des Alterns bereinigen, Genverschleiß korrigieren und die Sauerstoffversorgung verbessern, dass wir unser Gehirn durch digitale Schaltkreise ersetzen und damit die Lebensspanne astronomische Werte erreicht.

Ich bin davon überzeugt und brauche daher keine Religionen, die mir ihre Heilsversprechen um die Ohren flunkern. Ich kann WIRKLICH den Tod überdauern, wenn ich nur so weltlich wie möglich bleibe, gesund lebe und hoffentlich noch da bin, wenn es so weit ist. Ganz ohne Götter.


 
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zuletzt bearbeitet 22.03.2012 | Top

RE: "Jumping Jesus" oder warum 2045 niemand mehr sterben muss

#2 von grobian , 06.06.2013 22:06

Aus vielen Heilversprechen werden oft Heulversprechen.

 
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RE: "Jumping Jesus" oder warum 2045 niemand mehr sterben muss

#3 von Instant Karma , 06.06.2013 22:26

Was genau ist denn daran für dich zum heulen?

 
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