|
Als Einstieg ein kleiner Mathe-Exkurs auf Niveau der 9. Klasse.
Eine Funktion ist, stark vereinfacht gesagt, eine Gleichung mit mindestens zwei Unbekannten. Eine der Unbekannten ist der Eingangswert. Dieser wird nach einer Vorschrift verrechnet und das ergibt dann den Ausgangswert.
Es gibt also eine Variable für den Eingangswert (x) und eine für das Ergebnis (y). Zum Beispiel:
y = 2 * x + 3
Gibt man also z. B. den Wert 4 in die Funktion rein, dann bekommt man
y = 2 * 4 + 3 = 11 wieder heraus.
(@ Mathe-Cracks: Nicht meckern. Ich weiß, eine Funktion ist eine linkstotale und rechtseindeutige Abbildung blahblubb, aber es geht hier um das Verständnis)
So, das war es auch schon. :-)
Was hat das nun mit "Geist" zu tun. Nun: Der Geist IST eine Funktion!
Empfängt der Geist einen Reiz, so liefert er eine bestimmte Reaktion. Kennt man den Geist sehr gut, kann man auch richtige Vorhersagen leisten.
So freut sich die Mutter Beimer immer ganz, ganz dolle über schöne Blumen zum Muttertag. Freut sich die Beimer mal nicht über Blumen, dann ist wahrscheinlich kein Muttertag.
Freut sie sich am Muttertag nicht, dann hatte sie wahrscheinlich keine Blumen. Natürlich ist das ein Idealbeispiel, und Mutter Beimer würde sich auch dann nicht freuen, wenn sie Blumen bekommt UND Muttertag ist, aber der Haushalt einfach nicht fertig werden will.
Der Kenner des Geistes Beimer merkt sofort, dass sie sich "out of character" verhält. Die Dissonanz zwischen erwartetem und gebotenem Verhalten teilt uns mit, dass uns wichtige Informationen fehlen.
Wir fragen besorgt nach, ernten einen leicht genervten Rundumblick durch die Wohnung. Ding, ding, ding, AH, natürlich! Hier sieht es aber doch aus! Der Haushalt, na klar! Die Informationen gehen durch die Funktion: das prognostizierte Verhalten ist wieder deckungsgleich mit der Beobachtung.
In dem Fall, wo wir einen Menschen noch nicht so gut kennen, muss die Funktion erst ermittelt werden. Durch die Interaktion mit der Person und durch Beobachtung ihres Verhaltens, passiert dieser Vorgang vollautomatisch als Hintergrundprozess unseres Gehirns. Sehr empathische Menschen können diese Funktion sogar abrufen, ohne dass besagte Person in der Nähe ist. Sie können dann ihr Verhalten imitieren, so dass jeder, der die Person - und damit ihren Geist - kennt, sofort an sie erinnert wird. Das klappt also unheimlich gut bei lebenden Menschen, obwohl uns die internen Vorgänge des Gehirns einer Person als Black Box erscheinen. Der Geist ist also NICHT das Gehirn. Das Gehirn ist nur ausführendes Organ, das im Wesentlichen drei Funktionen erfüllt:
1. Es betreibt Reverse Engineering, um den Geist aus den gegebenen Informationen zu extrahieren.
2. Es benutzt den extrahierten Geist als Schlüssel, um das Verhalten von Personen einzuschätzen und vorherzusagen.
Und 3.:
Der Geist wird ausgeführt als ablauffähiges Programm, das ein eigenes ICH ausbildet.
Damit wir den Geist eines Menschen erfassen können, muss dieser Mensch nicht einmal leben. Er muss nicht einmal jemals gelebt HABEN!
Denn auch fiktive Charaktere haben einen Geist. Und auch hier merken wir sofort, wenn er sich scheinbar "out of character" verhält. -Vorausgesetzt, der Geist ist durch genügend Informationen, auch zwischen den Zeilen, hinreichend umschrieben.
Nun sind Menschen ja unheimlich komplex, und die Erfassung ihrer Geister daher verhältnismäßig sperrig. Richtig reinbrennen in unser Gehirn tun sich daher einfache, stereotype Geister, die ohne große Hirnleistung sofort ihre Wirkung entfalten.
Meiner Meinung nach ist Jesus so ein Geist. Er ist so plakativ gutmenschlich, dass man ihn eigentlich nach wenigen Passagen schon vollständig erfasst hat, selbst wenn man das neue Testament nicht ganz liest. Liest man dann aber weiter, so stellt der Leser fest, dass Jesus sich nie wirklich out of character verhält. Allein die Szene, wo er am Kreuz baumelnd nochmal kurz eine vorwurfsvolle Frage gen Himmel schleudert, ist mir da als Gegenbeispiel im Gedächtnis geblieben. Ansonsten ist er bemerkenswert schlicht - die Chirsten sagen: perfekt - dass er einfach hängen bleibt. Die Götter polytheistischer Systeme waren da wesentlich vielschichtiger.
In der Evolution der Götter hatten sie kaum eine Chance.
Und auch ich tue mich zugegebenermaßen ein bisschen schwer. Obwohl meine christliche Vergangenheit schon Ewigkeiten zurück liegt, merke ich, wie Jesus in mir mit Satan ringt, wenn ich spirituell werde.
Das hängt nicht damit zusammen, dass Jesus meinem Charakter näher käme, oder sonst wie geeignetere Eigenschaften hätte, um mich zu überzeugen. Es liegt daran, dass das Bild, welches ich von ihm habe, sehr viel deutlicher ausgeprägt ist.
Vermutlich, weil die Kindheit eben so prägend ist. Dabei kotzt es mich aber total an, führt zu kognitiver Dissonanz. Ich finde ihn vom Charakter her nämlich total fürchterlich. Dieses Opfer-, Herzschmerz-, Mitleids- und Gutmenschengehabe macht mich regelrecht aggressiv. Und ich glaub', das weiß er auch ganz genau, und nutzt dieses Geseiere, um mich abzulenken und von Satan fern zu halten. Er stört gewissermaßen die Verbindung! -Zur Zeit läuft es bei mir wirklich wie das klischeemäßige Engelchen und Teufelchen auf den Schultern.
Rafa schrieb' mal irgendwo, dass sie Gott einfach ignoriere. So leicht geht das bei mir leider nicht.
Jemand Vorschläge?
Beiträge: | 3.764 |
Registriert am: | 06.03.2011 |
Zitat von Ik
y = 2 * 4 + 3 = 11 wieder heraus.
(@ Mathe-Cracks: Nicht meckern. Ich weiß, eine Funktion ist eine linkstotale und rechtseindeutige Abbildung blahblubb, aber es geht hier um das Verständnis)
So, das war es auch schon. :-)
Ha!
MEINE Weltformel ist noch viel einfacher!
Sie heißt: 1 + 1 = 2
Allen Ernstes!
Zitat von IK
Der Geist wird ausgeführt als ablauffähiges Programm, das ein eigenes ICH ausbildet.
Oh mann, oh Mann, konntest du nicht mindestens 2 Wochen mit dem Thema noch warten! *Haare rauf*
Ich bin nämlich gerade dabei, genau dafür Erklärungen zu schreiben.
Wie du ja weißt, update ich momentan meine Homepage. Da tun sich nicht nur php-Geschichten auf, für die ich erst Stunden lang Apachen und Comanchen installieren muss, Javascript-Fallen, die mich 3 Tage kosten bis ich wieder mal das Hochkomma zu viel gefunden habe oder die Klammer zu wenig, es sind auch seelische Abgründe zu durchlaufen, indem ich alte Fotos vom Dachboden einscann und an den ganzen Mist von früher erinnert werde, dann hat sich jetzt vorgestern mein Scanner hops gemacht und ich musste erst mit HP umeinanderchatten, um weiterscannen zu können ... und drum bin ich noch nicht fertig! *heul*
Es hat eigentlich auch gar keinen Sinn, jetzt den in diesen Thread super passenden Text über den Geist aus meinem Kapitel "Philosatanisches" rauszureißen, weil ja der ganze Kontext fehlt! Leider bin ich noch nicht fertig mit 4 bis 5 Texten zu dem Kapitel, sonst könnt ich wenigstens schon mal DAS Kapitel php-en und provisorisch online stellen.
Nein nein nein.
Nein, IK...! Ich melde mich in 2 Wochen wieder. Bis dort hin sollte ich es fertig haben und stell es dann online und dann erklär ich dir anhand dessen, dass allen Teilchen - ob das nun Menschen sind oder Quanten - am Ende nichts anderes übrig bleibt, als sich einfach zu ENTSCHEIDEN, ob man sich als Welle (Geist) oder als Materie verhalten will bzw. ob man die Welt als Materie oder als Struktur sehen mag ;-).
Und jetzt gut Nacht, ich muss morgen bald aufstehen und an meiner Homepage weiter schreiben
www.RAFA.at
guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
Beiträge: | 3.575 |
Registriert am: | 05.03.2011 |
http://www.becomealivinggod.com/members/
Werde ein Gott.
Man bemerke wie die Betonung auf ein liegt.
Beiträge: | 808 |
Registriert am: | 15.11.2011 |
genau.
Es gibt nichts neben Gott. GOTT bedeutet EINHEIT (allen Seins/Lebens) - und das läßt NICHTS übrig (somit nicht einmals Nichts).
Ist was ?!
Beiträge: | 748 |
Registriert am: | 30.09.2013 |
Einfach ein eigenes Xobor Forum erstellen |