Kreation - Evolution » Anthropisches Prinzip - "reloaded'

Gestern war Mondfinsternis. Da stand die Erde genau vor der Sonne und warf ihren Schatten auf den Mond.
Wenn man nach oben guckt und so ein Spektakel beobachtet, kommen einem (mir jedenfalls) schnell Gedanken über die schier unendlichen Weiten des Kosmos, den Anfang von Allem und die Winzigkeit unseres eigenen Daseins.

Warum ist das alles entstanden und wie?
Die Neokreationisten haben das anthropische Prinzip für sich neu entdeckt! Sie reden plötzlich davon, wie genau richtig die Eigenschaften (Naturkonstanten) des Universums und die Naturgesetze auf der Erde waren, dass ausgerechnet intelligente Wesen — Menschen also — entstehen konnten: NUR ein Gott wäre in der Lage so etwas wundervolles zu erschaffen. Das kann doch gar nicht von Alleine entstehen, schon gar nicht (Gott verzeih mir den Gedanken) durch einen willkürlichen Prozess der Selbststrukturierung den die Wissenschaft Evolution nennt.

Wenn diese Neokreationisten nur die volle Wahrheit wüssten!
Um wie viel "anthropischer" die Welt tatsächlich ist, als diese bloßen Naturkonstanten die in der stummen Explosion des Urknalls Teilchen entstehen ließ aus denen erst Atome, dann Sterne und schließlich Galaxien hervorgingen. In den ersten großen Sternen dieser Galaxien wurden dann die schweren Atome aus leichteren wie Wasserstoff und Helium regelrecht "gekocht". Als diese Sterne ausglühten und explodierten, wurden diese Atome in die Weiten des Alls geschleudert wo sie nach weiteren Jahrmilliarden wieder zu neuen Sternen und Planeten kondensieren konnten. Wir bestehen aus den Atomen dieser ersten Sterne.
Deshalb sagt der Kosmologe Lawrence Krauss "Vergiss Jesus. Sterne sind lange vorher für uns gestorben!".

Das Universum ist in uns, und wir sind selbst Teil dieses Universums!



Stellt Euch vor...
• die Erdumlaufbahn entspräche nicht fast genau einer Kreisbahn (sie weicht nur um den Faktor 0.01 davon ab) oder die Sonne bestünde aus einem Doppelstern, und die Erdumlaufbahn hätte die Form einer Acht? Würde dann nicht alles Leben abwechselnd von der einen und dann von der anderen Seite gekocht und vielleicht zwischendurch tiefgekühlt? (Mindestens die Hälfte der Sterne sind Teile eines solchen Doppelsterns!)

• die Umlaufzeit wäre nicht ein Jahr sondern nur wenige Tage, so dass Sommer und Winter nur jeweils zwei Wochen dauern. Hätte Leben unter solchen Bedingungen entstehen können? Bakterien vielleicht, aber höhere Lebewesen wie Pflanzen oder Tiere auch?

• die Erdachse würde etwa im 90 Grad Winkel zur Sonne stehen (vgl. Uranus), so dass eine Seite ein halbes Jahr dauernd der Sonne zugewandt wäre. Wäre dann Leben nur auf einem schmalen Streifen in der Zwielicht-Zone möglich?

• Die Neigung der Erdachse würde sich alle paar tausend Jahre ändern statt über Milliarden von Jahren stabil zu bleiben, um so für eine regelmäßige Folge von Jahreszeiten zu sorgen.

• Die Erde hätte nicht in seiner frühen Entstehungsgeschichte seine Umlaufbahn so sauber gefegt, dass Meteoriteneinschläge nicht alle paar hundert Millionen Jahre hunderttausend Jahre stattfänden, sondern alle paar hunderttausend Jahre? Hätte Leben wie wir es kennen, genügend Zeit gehabt Fuß zu fassen, und mehr als bloß ein paar winzige Bakterien hervorzubringen?



Nur dank der stabilen Verhältnisse auf der Erde war es möglich dass immer neue Lebensformen entstehen konnten. Und diese Stabilität verdanken wir zu einem hohem Maß unserem Mond, der nicht nur die Neigung der Achse stabilisiert, sondern auch noch Gezeiten verursacht die eine Feuchtzone entstehen ließ wo sich das Leben langsam an trockene Bedingungen gewöhnen konnte.

All das ist meines Erachtens ebenfalls Teil dessen was ich gerne alsdas "anthropische Wunder" des Lebens bezeichne.
Und all diese Schwärmereien nur wegen einer Mondfinsternis...

Zitat

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NUR ein Gott wäre in der Lage so etwas wundervolles zu erschaffen. Das kann doch gar nicht von Alleine entstehen, schon gar nicht durch einen willkürlichen Prozess der Selbststrukturierung den die Wissenschaft Evolution nennt.

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Schade daß so eine Argumentation gerade an ihrem eigenen zentralen Punkt scheitert:
Daß durch Evolution Selbststrukturierung und Komplexität entsteht, ist theoretisch und praktisch fundiert. Das Wirken von Göttern nicht.

Zitat von Annaxim

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dass ausgerechnet intelligente Wesen — Menschen also — entstehen konnten

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Dabei ist der Fehler, dass diese Wesen bereits entstanden SIND und man nun im Nachhinein recherchiert, wie das passieren konnte. Das ist genauso verwirrend, wie wenn ich einen Sack Reis umschmeiße und dann drüber lamentiere, dass dieses eine Korn Reis hier ausgerechnet an dieser Stelle liegt: Das KANN man doch gar nicht hinkriegen! Welch Wunder und welche ausgeklügelter Plan muss dahinter stecken, dass dieses Reiskorn so gezielt ausgerechnet hier liegt...

Zitat von Annaxim

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rmereien nur wegen einer Mondfinsternis...

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die habe ich doch glatt verschlafen :-(

Zitat von RAFA

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Welch Wunder und welche ausgeklügelter Plan muss dahinter stecken, dass dieses Reiskorn so gezielt ausgerechnet hier liegt...

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Und genau DAS sagt ja das anthropische Prinzip: Wir können uns nur wundern, weil es uns überhaupt gibt und gäbe es irgendwas anderes, würde dieses andere sich halt wundern.
Interessant wird es imo erst bei der Feinabstimmung der Naturkonstanten. Denn da kann man tatsächlich mathematisch beweisen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass überhaupt strukturbildende Parameter -von allen möglichen Parametern- entstehen. Das heißt im Klartext: In 99,9999999999999999999999% aller Fälle müsste das Universum so schnell auseinander fliegen oder in sich zusammenfallen, dass überhaupt keine Struktur entstehen kann.
-Und HIER wird imo das Multiversum wahrscheinlich, denn dann hätte man wieder einen Sack voll Reis.

Zitat von Instant Karma

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-Und HIER wird imo das Multiversum wahrscheinlich, denn dann hätte man wieder einen Sack voll Reis.

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Das stelle ich mir als pulsierenden Schaum, bestehend aus einer schier unendlichen Vielzahl von möglichen Universen vor, von denen die Meisten so schnell wieder verschwinden wie sie entstanden. Eigentlich ein regelrecht evolutiver Prozess.

Ob wir jemals in der Lage sein werden solche Strukturen zu bestätigen?
Oder bleibt uns der tatsächliche Ursprung unseres Daseins für immer verschlossen? Eine Frage ohne Antwort, also?

Zitat von Annaxim

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Ob wir jemals in der Lage sein werden solche Strukturen zu bestätigen?
Oder bleibt uns der tatsächliche Ursprung unseres Daseins für immer verschlossen? Eine Frage ohne Antwort, also?

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Ich denke, wir wissen noch viel zu wenig über den Aufbau unser Universum, als dass wir verlässliche Aussagen darüber treffen können, ob sich uns ein Blick hinter den Urknall prinzipiell verschließt.

Alles ist durch Allah entstanden. Er sagt zu einer Sache nur "Sei" und sie ist.

Hat er noch nie gesagt „sei still“, würde das überhaupt was bei Dir bewirken?

Zitat von Instant Karma

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Ich denke, wir wissen noch viel zu wenig über den Aufbau unser Universum, als dass wir verlässliche Aussagen darüber treffen können, ob sich uns ein Blick hinter den Urknall prinzipiell verschließt.

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Gebe ich gerne zu.
Sollte es allerdings möglich sein etwas über die Zeit vor der Singulaität in Erfahrung zu bringen, dann hatte Einstein grundsätzlich unrecht.

Zitat von Salih

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Alles ist durch Allah entstanden. Er sagt zu einer Sache nur "Sei" und sie ist.

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Das sind nichts weiter als sinnleere Phrasen.

Wann und wo hat Allah das gesagt? Woher weißt Du das?

Im Koran und weil es so im Koran steht. Logisch!

Zitat von Annaxim

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Sollte es allerdings möglich sein etwas über die Zeit vor der Singulaität in Erfahrung zu bringen, dann hatte Einstein grundsätzlich unrecht.

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Einstein macht nur Aussagen zum Zeitbegriff UNSERES Universums. Eine Theorie wird nicht unbrauchbar, nur weil man etwas erfährt was über sie hinaus geht.

Zitat von Salih

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Im Koran und weil es so im Koran steht. Logisch!

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Das ist ein Zirkelschluss, daran ist nichts logisch.

Zitat von Instant Karma

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Zitat von Annaxim

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Sollte es allerdings möglich sein etwas über die Zeit vor der Singulaität in Erfahrung zu bringen, dann hatte Einstein grundsätzlich unrecht.

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Einstein macht nur Aussagen zum Zeitbegriff UNSERES Universums. Eine Theorie wird nicht unbrauchbar, nur weil man etwas erfährt was über sie hinaus geht.

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Nun, UNSER Universum ist zufällig das einzige, wovon wir sicher wissen das es eixistiert... Was darüber hinaus geht ist reine Spekulation, und wird uns vermutlich verschlossen beiben.

Logsich steht das im Koran geschreiben, aber woher weißt Du dass das was im Koran steht, auch stimmt?

Zitat von Annaxim

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Nun, UNSER Universum ist zufällig das einzige, wovon wir sicher wissen das es eixistiert...

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Darum ging es nun aber überhaupt nicht, sondern darum, ob Einsteins Theorien dadurch widerlegt würden und das ist natürlich quark, denn die SRT und ART machen an keiner Stelle eine Aussage darüber, wie viele Universen existieren.