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schlechte Menschen oder gute Menschen

#1 von Vandermeer , 13.07.2011 14:16

Ich möchte jetzt auch mal ein Thema eröffnen und zwar ist es eine Frage, die mich unter anderem dazu gebracht hat, mich überhaupt hier anzumelden. Es geht dabei um ein moralisches Problem.

Es gilt ja bei uns allgemein als gesellschaftlicher Konsens, das die Nazidiktatur und der Sozialismus in der DDR schlecht und böse waren, ich denke
mal das wird hier keiner ernsthaft anzweifeln, oder?
Nun kann man aber doch auch sagen, dass die Leute zur Nazizeit und in der DDR anscheinend aber geglaubt haben, sie tun das Richtige.
Das waren ja nicht alles durch die Bank schlechte Menschen oder geisteskranke Verbrecher. Oder sieht das hier jemand so ?

Wie ist das dann zu bewerten, wenn damals die Leute, die während dieser Zeit nicht genau gewusst haben, was an der Front, in den Konzentrationslagern oder bei der Stasi passiert, dann hinterher total schockiert davon waren ? Das kann man ja zum Beispiel in diesen alten Filmen sehen, wo die Menschen zum Beispiel zwangsweise die KZs besuchen mussten, wo dann die Leichenstapel oder die Brillenberge und das abgeschnittene Haar rumlagen. Meint ihr die haben nur so schockiert getan, weil das die Russen ode Amis so gerne auf Film aufnehmen wollten oder waren die wirklich davon geschockt ?

Und jetzt das, was mich eigentlich die ganze Zeit beschäftigt: Heute kommen ja nun ständig solche Bilder im Fernsehen, von Massakern und Leichen, und Kindern die erschossen werden, aber irgendwie kratzt es keinen mehr. Mich auch nicht, was soll ich auch machen?
Sind die Menschen viellleicht heutzutage extremst schlimmer und potentiell auch zu viel größeren Untaten fähig, als die ganzen Menschen, die noch im letzten Jahrhundert gestorben sind ? Denn wir wissen ja, dass das alles passiert und wieviel Leid es auslöst, aber wir tun gar nichts mehr dagegen, sondern zocken stattdessen lieber Videogamez oder gehen baden.
(Ich mach das jetzt nämlich als nächtes, wenn ich hier mit meinem Referatkram fertig bin.)

Das ist gar nicht so moralisch gemeint, sondern es beschäftigt mich einfach, weil immer so auf der Grausamkeit der Geschichte rumgeritten wird und mich interessts einfach nicht mehr mittlerweile. Geht bei mir links rein und rechts raus inzwischen. Ist vielleicht scheiße, is aber so.

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#2 von RAFA , 13.07.2011 14:35

Die Natur hat es so eingerichtet, dass man sich an die Dinge gewöhnt. Das muss man auch - gerade bei den schlechten Dingen - weil sonst wird man nämlich verrückt oder depressiv und bringt sich um oder man packt sonst irgendwie die Szene nicht mehr und reagiert unpassend und verliert oder wird erschossen. Drum hat sich evolutionär durchgesetzt, dass "gute" Menschen, wenn sie sich nicht ans Böse anpassen können, einfach ausselektiert werden.

Dass man sich ans Böse gewöhnt und einen das Böse nicht mehr juckt, weiß man schon seit Urzeiten. Drum wurde in der Antike das Drama erfunden: Die Leute gingen ins Theater und guckten sich dort traurige Geschichten an, um sich gezielt abzustumpfen und das Leben dann leichter zu packen.

Heute ist diese Aktion vielleicht weniger beabsichtigt und gezielt, aber natürlich lebendig wie eh und je: Man sieht grausiges Zeug so lange bis es einen einfach nicht mehr interessiert bzw. je mehr grausiges Zeug man sieht, desto weniger interessiert es einen.

Hauptsächlich aus diesem Grund habe ich keinen Fernseher und schau mir auch keine Filme an. Ich lese nicht einmal Romane. Ich möchte die Welt mit möglichst natürlichen Sinnen erkennen, möchte das Grausame als grausam erleben und das Schöne als schön. Du kannst nun sagen: "Du schaust absichtlich weg." und ich sage: "Ja, das tue ich, weil ich genau das einfach nicht sehen mag." Mich interessieren keine verhungerten Kinder im Sudan und ich möchte sie auch nicht sehen. Dafür berührt mich noch mancher Flaschensammler hier bei uns auf der Straße oder Leute, die mit ganz alten Autos rumfahren müssen, weil sie sich kein besseres leisten können. Ich finde das gesellschaftsnaher und realistischer.


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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#3 von Salih , 13.07.2011 17:57

Was hat das alles mit Religion zu tun? oO




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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#4 von Vandermeer , 13.07.2011 19:57

@ Rafa

Danke, erstmal für deine schnelle Antwort. Aber es ging mir eigentlich weniger darum, ob wir inzwischen alle total abgestumpft sind. Weil natürlich ist es auch für mich ein Unterschied, ob ich die schlimmen Sachen nur in den Nachrichten sehe oder ob sie direkt vor meiner Nase passieren, das kann ich glaube ich schon einigermaßen gut voneineinander trennen. Aber die Abstumpfung passiert ja dann gegenüber allem was im TV oder Internet läuft. Und die Sachen sind ja nicht bloß ausgedacht wie in irgendwelchen Filmen, es verhungern ja wirklich jeden Tag massenhaft Kinder, werden vergewaltigt oder sie sterben langsam an Seuchen oder fliegen gleich in die Luft, weil sie auf eine Mine getreten sind ! Von den ganzen Tierquälereien fang ich jetz gar nicht an, aber die sind halt auch alle real und die Tiere verstehen noch viel weniger was mit ihnen passiert und warum überhaupt. Aber das ist uns allen mittlerweile einfach total egal. Hast du schon ganz richtig erkannt, seh ich nämlich auch so. Aber wenn dann irgendwo eine alte Oma ins Gras beißt, die halt irgendwie die Chefin von was weiss ich gewesen ist, dann wird ein Staatstrauergottesdient gemacht und schwarze Fahne aufgehängt und alle glotzen demonstrativ betroffen in die Kamera ,weil halt eine reiche Oma den Löffel abgegeben hat. Und bei dem ganzen verlogenen Scheiss erwartet echt noch irgendwer von irgendwem, dass jemand das auf Dauer ernstnehmen kann ?! Mir doch völlig egal, ob irgendwo ein Wolkenkratzer in die Luft gesprengt wird, solange niemand dadrin niemand gesessen hat, den ich kannte oder mochte ! Vorgestern sind mindestens dreißig Kinder in der Wolga einfach ersoffen, weil das Boot zu voll gestopft und veraltet war, das interessiert heute auch keinen, außer als gute Schlagzeile und um ein bisschen auf die Tränendrüse zu drücken.

Jedenfalls was ich eigentlich meinte. Die ganzen Mitmacher bei den Nazis und DDR-Stasis haben ja nicht gewusst was wirklich dahintersteckt, das ist immerhin eine gewisse Entschuldigung. Aber heute wissen wir was da alles passiert ist, wir wissen von den ganzen Experimenten mit Menschen im KZ, von den Gulags und wie die Leute systematisch an der Mauer abgeknallt worden sind, usw. Aber trotzdem gibt es reichlich Leute, die sich das sogar wieder zurückwunschen oder zumindest in Kauf nehmen, weil sie sagen, ja aber prinzipiell hatten die doch eigentlich recht ! Die sind doch dann hundertmal schlimmer als sämtliche Mitläufernazis von damals, die das nicht wussten, was wirklich passiert ist !
Wenn ich weiss, das jemand böses im Schilde führt und wie grausam er vielleicht sogar mal zu anderen Menschen war und dann will jemand den trotzdem wieder auf freien Fuß setzen oder wünscht sich er lebt noch oder will sogar eine Politik wiederholen, die der mal vertreten, dann ist das doch viel abgerühter als so eine Nazitante von damals, die halt den Hitler gewählt hat, weil alle in ihrer Familie arbeitslos waren oder die in die Stasi eingetreten sind, weil sie das Land verteidigen wollten und noch nicht wussten was die alles dort anstellen !

Und mit dem abgestumpft stimmt total, weil die Menschen von damals wären doch heute völlig hysterisch geworden, wenn sie einen harmlosen Splatterfilm zu sehen bekommen hätten ! Und meine Uroma hätte gleich einen Herzinfarkt gekriegt, wenn ihr mal im Internet ein paar Seiten gezeigt hätte, was alles so an Ekelzeug abgeht auf der Welt. Das verschwindet ja nicht vom Planeten, nur weil man die Seiten abschaltet oder nicht mehr anklickt, sondern es passiert trotzdem alles dauernd weiter und wird auch immer mehr, weil damit lässt sich ja anscheinend am besten Geld verdienen.

@ Salih

na kuckmal wer da aus seinem Schönheitsschlaf erwacht ist ! Wars schön im Altersheim ?
Du wenn dich das halt nicht interessiert, was ich hier mit Rafa oder denjenigen diskutieren möchte, die es wollen, halt doch einfach mal ausnahmsweise deine dumme Fresse oder hol dir gleich einen auf Linda runter.
Ansonsten schön das du immer noch lebst, Linda dreht ohne dich völlig durch. lol


 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#5 von Nos482 , 17.07.2011 00:50

Zitat von Salih
Was hat das alles mit Religion zu tun? oO


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Thursatru und stolz drauf!

I declare war on the Axis of Morons!

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#6 von Vandermeer , 17.07.2011 08:44

@ Nos

Was ist denn eigentlich deine Meinung dazu, würd mich mal interessieren, wenn du Bock hast zu erzählen.

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#7 von Annaxim , 17.07.2011 10:00

@ Vandermeer


Ich bin nicht skeptisch weil ich nicht glauben will, sondern weill ich wissen will.

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#8 von Vandermeer , 21.07.2011 09:46

Wolltest du etwas eigenes zum Thema beisteuern Annaxim ? Oder wars das schon ?


 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#9 von Annaxim , 21.07.2011 10:36

Nein, das wars schon.
Geh sterben!


Wenn man Religioten als Kinder erzählt hätte, die Geschichten von Adam, Moses und Jesus seien Märchen, und Grimms gesammelte Werke statt der Bibel in die Hand gedrückt hätte, würden sie heute noch an die Wiederkunft Rapunzels glauben.

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#10 von Vandermeer , 21.07.2011 10:41

Nach dir, Annaxim. Ältere Herrschaften lass ich immer vor, damit sie nicht an der Kasse kollabieren.

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#11 von Annaxim , 21.07.2011 11:30

Zitat von wiki
Der Begriff Troll wird in der Netzkultur für eine Person verwendet, die mit ihren Beiträgen in Diskussionen oder Foren unter Umständen stark provoziert. Mutmaßliches Ziel des Trolls ist ... das Erlangen von Aufmerksamkeit.




Wenn man Religioten als Kinder erzählt hätte, die Geschichten von Adam, Moses und Jesus seien Märchen, und Grimms gesammelte Werke statt der Bibel in die Hand gedrückt hätte, würden sie heute noch an die Wiederkunft Rapunzels glauben.

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#12 von Vandermeer , 24.07.2011 14:49

@ Annaxim

Wenn hier jemand ganz dringend Aufmerksamkeit braucht und sich wie ein trotziges Kind aufführt, bist das ja wohl mal du selbst. Soll ich dir mal einen Tip geben, warum du hier eigentlich so gerne abhängst ?


Zum Rest, ja irgendwie schade, dass keiner außer Rafa mal was dazu schreibt.
Weil nämlich das mit dieser Amoksache in Norwegen ziemlich genau dem entspricht, worüber ich dabei auch nachdenke.
Obwohl mich der Tod von Amy Winehouse jetzt gefühlsmäßig wesentlich mehr beschäftigt, als diese toten Leute in Norwegen, weil ich halt niemanden davon kannte.
Eigentlich ist mir das ehrlich gesagt und genaugenommen sogar ziemlich egal. Und ich wette den ganzen Politikern, die jetzt so demonstrativ auf die Tränendrüse drücken und schwafeln wie ganz furchtbar grauenhaft das angeblich ist, denen ist es Wirklichkeit sogar noch viel egaler als mir. Amy Winehouse kannte ich zwar auch nicht persönlich, aber ich mag halt ihre Musik gerne und sie hat wirklich was zu meinem Leben beigetragen, als ich meinen ersten Liebeskummer hatte. Ganz im Gegensatz zu den erschossenen Jugendlichen in einem Land, in dem ich halt leider auch noch nie gewesen bin.


 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#13 von Maik , 27.07.2011 06:08

Zitat

Zum Rest, ja irgendwie schade, dass keiner außer Rafa mal was dazu schreibt.



Dann wollmer mal:


Zitat

Es gilt ja bei uns allgemein als gesellschaftlicher Konsens, das die Nazidiktatur und der Sozialismus in der DDR schlecht und böse waren, ich denke
mal das wird hier keiner ernsthaft anzweifeln, oder?



Jein.
Diktatur ist schlecht.
Aber Mensch ist es auch.
Also wie will man etwas Gutes durchsetzen bei schlechten Menschen?
Doch nur durch BASTA- oder hast du noch andere Ideen?


Zitat

Nun kann man aber doch auch sagen, dass die Leute zur Nazizeit und in der DDR anscheinend aber geglaubt haben, sie tun das Richtige.



Mir passt diese Gleichsetzung nicht. Ich rede daher nur von der DDR.
Und ich frage dich: Wieso ist es nicht richtig jeden zu versorgen? Wieso ist es nicht richtig gerecht zu verteilen? Wieso ist es nicht richtig das jeder eine Wohnung haben soll? Wieso ist es nicht richtig das Medizin bezahlbar sein soll? Wieso ist es nicht richtig das jeder genug zu essen haben soll?


Zitat

Das waren ja nicht alles durch die Bank schlechte Menschen oder geisteskranke Verbrecher. Oder sieht das hier jemand so ?

Wie ist das dann zu bewerten, wenn damals die Leute, die während dieser Zeit nicht genau gewusst haben, was an der Front, in den Konzentrationslagern oder bei der Stasi passiert, dann hinterher total schockiert davon waren ? Das kann man ja zum Beispiel in diesen alten Filmen sehen, wo die Menschen zum Beispiel zwangsweise die KZs besuchen mussten, wo dann die Leichenstapel oder die Brillenberge und das abgeschnittene Haar rumlagen. Meint ihr die haben nur so schockiert getan, weil das die Russen ode Amis so gerne auf Film aufnehmen wollten oder waren die wirklich davon geschockt ?



Na wenn sies wirklich nicht gewusst haben, spricht es ja nur für sie wenn sie geschockt waren. Das ist das Gewissen. Aber sicher gab es auch viele die weggesehen haben. In der Nazizeit bei der Judenverfolgung und natürlich in der DDR. Bei den Nazis gehörte es zum guten Ton gegen Juden zu sein und in der DDR wusste fast jeder Nachbar wenn ein Nachbar bei der Stasi war, aber freundlich gegrüsst wurde der Herr Nachbar natürlich. Was auch sonst?

Zitat

Und jetzt das, was mich eigentlich die ganze Zeit beschäftigt: Heute kommen ja nun ständig solche Bilder im Fernsehen, von Massakern und Leichen, und Kindern die erschossen werden, aber irgendwie kratzt es keinen mehr. Mich auch nicht, was soll ich auch machen?
Sind die Menschen viellleicht heutzutage extremst schlimmer und potentiell auch zu viel größeren Untaten fähig, als die ganzen Menschen, die noch im letzten Jahrhundert gestorben sind ? Denn wir wissen ja, dass das alles passiert und wieviel Leid es auslöst, aber wir tun gar nichts mehr dagegen, sondern zocken stattdessen lieber Videogamez oder gehen baden.
(Ich mach das jetzt nämlich als nächtes, wenn ich hier mit meinem Referatkram fertig bin.)

Das ist gar nicht so moralisch gemeint, sondern es beschäftigt mich einfach, weil immer so auf der Grausamkeit der Geschichte rumgeritten wird und mich interessts einfach nicht mehr mittlerweile. Geht bei mir links rein und rechts raus inzwischen. Ist vielleicht scheiße, is aber so.



Selbstschutz.
Wenn man jeden Tag darüber heulen würde was alles in der Welt los ist, würde man kaputt gehen. Christen lösen das mit Jesus der die Sünden der Welt getragen hat und der nur erwartet das wir den Nächsten lieben. Man muss tun was man tun kann und sollte nicht daran zerbrechen was man nicht tun kann. Und sich zum Ausgleich mal mit was Erfreulichem beschäftigen, dann hat man auch nicht mehr das Gefühl das Leid allgegenwärtig wäre.

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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#14 von fool , 01.08.2011 16:30

Da ich noch relativ neu hier bin, hab ich erst jetzt dieses Thema gefunden...

Zur Nazizeit; Mein Vater, der dieses Jahr 86 wird und zum Glück noch geistig fit ist,
wurde mit 17 Jahren in einen Krieg "befohlen" von dem er keine Ahnung hatte um was es eigentlich ging.
Es hat Jahrzehnte gedauert, bis er über seine Kriegserlebnisse reden konnte;
und aus seinen Erzählungen hört man deutlich raus, das ihm das sein Leben lang zu schaffen gemacht hat.
Aber das nur nebenbei.

Ich glaube nicht, das die Menschen heute besser oder schlechter sind als früher.
Wir sind heute nur total "Reiz überflutet"... Wir sehen, hören, lesen täglich von Gewalt und ja wir stumpfen irgendwie ab;
aber das bedeutet nicht, das es uns nicht mehr berührt und das wir durchaus etwas dagegen tun wollen...
Es ist wohl nur so, wenn wir uns gerade mit einer Sache beschäftigen und uns fragen "was kann ich tun?",
werden wir schon vom nächsten Gewaltakt überrollt. Wir sind einfach Überfordert... viele jedenfalls.

 
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RE: schlechte Menschen oder gute Menschen

#15 von Vandermeer , 01.08.2011 16:47

@ Maik

Diktatur ist schlecht, ja für uns heutzutage, stimmt schon. Aber die überzeugten Menschen zur Nazizeit oder unter Stalin und Mao fanden es wohl anscheinend ganz gut, zumindest am Anfang vorm Krieg. Das hat Rafa ja auch in dem Comicthread angedeutet, Diktatur ist eben hauptsächlich für die Menschen Scheisse, die darin als Feinde angesehen werden. Aber das ist in der Demokratie doch auch genauso. Der Norweger wird jetzt eben den Rest seiner Tage weggesperrt, in der Diktatur hätten sie ihn halt schon längst erschossen oder zumindest käme das als nächstes, nehme ich mal an.

Klar funktionieren Menschen anscheinend viel besser ,wenn sie Angst vor den Konsequenzen von falschem Verhalten haben. Wenn ich ungestraft losmarschieren kann und einfach mal andere Leute mit dem Messer bedroher oder sogar ansteche und dann sagt hinterher nur jemand: " dudu, das ist nicht schön! " da lach ich mich doch nur drüber kaputt ! Bei dem Thema könnte mein Schwager jedesmal die Wand hochgehen, wenn sie wieder jemanden festnehmen und den dann aber sofort wieder gehenlassen mussten, obwohl alle genau wissen, das der schon den nächsten Klatscher plant ! Deswegen geht mir auch dieses ganze Getöne wie böse oder rassistisch der Sarrazin angeblich wäre. extrem auf die Kette. Als wenn der jemals losgehen würde und irgendjemanden angreifen oder verletzen will ! Ich bin da für viel härtere Strafen. Wer andere absichtlich körperlich verletzt, muss genauso selbst verletzt werden oder wenigstens eine so hohe Strafe bekommen, dass es ihm mindestens genauso wehtut wie derjenigen, die er verletzt hat, sonst merkt er es doch sowieso nicht. Oder wie mit der säureentstellten Frau im Iran, die von ihrem eifersüchtigen Typen angegriffen worden ist ! Ich würde genauso darauf bestehen, dass sie ihm zur Strafe beide Augen ausstechen oder Säure reinschütten ! Dieses Arschloch, soll er doch mal seine eigene Medizin schmecken.

Zur DDR.
Da hab ich nicht gelebt, deswegen kann ich dazu nicht soviel sagen. Aber der Überwachungskram war wohl ähnlich übel wie bei den Nazis. Alle haben irgendwie mit dringesteckt, jeder der was werden wollte musste schön mitmachen. Nur mit dem Unterschied, das es den Leuten von den Russen gewaltsam aufgezwungen worden ist. Bei den Nazis waren nämlich nur die Juden, die Kommunisten und Meckerer die angeschissenen, aber in der DDR eigentlich alle, die keine überzeugten Stalinisten waren. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied stimmt. Außerdem, bei den Nazis konnten die Leute wenigstens noch auswandern wenns ihnen nicht gepasst hat.
Und noch schlimmer ist ja wohl mal so ein Albtraum wie das völlig gestörte Nordkorea. Das kommt mir vor wie eine Massenkäfighaltung für Menschen, da würd ich mich umbringen oder auch vorher Amok laufen. Scheißegal ob man eine kalte, kaputte Wohnung hat, oder eben alle nichts zu fressen haben, Hauptsache dieser Verückte wird geehrt. Toller Trost !

Zum Nachbarn grüßen :
Also, wenn ich weiss das mein Nachbar ein Arschloch ist und seine Frau vermöbelt , dann grüß ich ihn aber ganz bestimmt nicht ! Wir haben hier zum Beispiel so einen Bauern, von dem ist bekannt das er auf Katzen Jagd macht, weil das die Jäger machen dürfen, wenn sie sagen die Katze wildert. Da sag ich jedesmal ganz laut "da kommt der feige Katzenmörder" wenn wir ihm irgendwo begegenen. Aber die dumme Sau tut immer so, als wenn er nix hört. Oder er grinst sogar noch eklig dümmlich.

Das mit Jesus kann ich echt nicht nachvollziehen. Was nutzt mir denn so eine plüschige Fantasygestalt, wenn ich sehe dass der Typ die Katzen jagen will oder die Nyx zum Beispiel Angst hat, das ihr Sohn von einer ganzen Horde Türken angestochen wird ! Die würden Jesus genauso umschiessen, wenn sie er ihnen im Weg ist ! Zack, weg damit. Hat sich ausgejesusst. Christen leben echt in einer rosa Vollidiotenwelt in meinen Augen, sorry. Is halt meine Meinung dazu. Alles nur gequollenes Blablabla aber nichts dahinter was für die Wirklichkeit taugt. Deswegen hab ich mich auch absichtlich nicht konfirmieren lassen, weil ich den Scheiss unerträglich dumm fand. Gab einen Riesenaufstand bei uns zuhause, aber das wars wert.


 
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zuletzt bearbeitet 01.08.2011 | Top

   

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