In der heutigen Zeit werden die Menschen (Fachmedizin sei Dank) immer älter. So viel von uns enden dann irgendwo in einem heim wo wir die letzten Jahre und Monate nur dahin vegetieren, bis endlich das Herz stillsteht und einen erlöst. Andere wiederum, werden von Krankheiten unter unvorstellbaren Schmerzen viel zu früh aus dem Leben gerissen, und hinterlassen ein riesiges Loch in ihren Familien.
Frage an die Gläubigen: Warum lässt Gott das denn zu? Warum sorgt er nicht besser für uns, in dem er die Vegetierenden schneller holt, und die Kranken von ihren sinnlosen Schmerzen erlöst?
Als Evolutionist habe ich eine einfache Antwort darauf:
Die Evolution hilft nur den Lebenden. Selbst wenn es gute Wege zum Sterben gäbe (und die gibt es), sie werden nicht selektioniert, weil ein "guter Tod" nicht vererbt werden kann.
Wenn man Religioten als Kinder erzählt hätte, die Geschichten von Adam, Moses und Jesus seien Märchen, und Grimms gesammelte Werke statt der Bibel in die Hand gedrückt hätte, würden sie heute noch an die Wiederkunft Rapunzels glauben.
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>>Warum lässt Gott das denn zu?<<
Gott wird in allen Religionen von Menschen definiert, die ja nur sich selbst und ihre Umwelt als Maßstab haben.
Also kann unser Bild von Gott nur Fehlbar und unzureichend sein.
Ein Beispiel aus dem alten Rom der Kaiserzeit:
Ein römischer Kaiser der sich selbst für Gott hielt litt wie der von uns definierte Gott
an quälender Langeweile... Weil er ja alles tun, haben, lassen konnte was er wollte.
Also hat der Kaiser/Gott sich immer neue Grausamkeiten ausgedacht, um seinem Leben
einen Sinn zu geben....
Falls es also einen Gott gibt, ist er in der HÖLLE seiner Allmächtigkeit gefangen, in der es
nur Wiederholungen gibt, die er nur durch Variationen seiner Gnade, oder eben seiner Grausamkeit
etwas abwechslungsreicher gestalten kann.
Da muss ich unwillkürlich an die "Q" Wesen aus Enterprise denken... die waren doch auch nahezu
Allmächtig... Und doch beneideten sie uns Menschen...
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Zitat von Annaxim
werden nicht selektioniert, weil ein "guter Tod" nicht vererbt werden kann.
Dazu hab ich mir schon seit längerer Zeit überlegt, warum es die Evolution herausgebildet hat, dass beim Tod Glückshormone ausgeschüttet werden, so dass viele Reanimierte von herrlichen Sphären erzählen, in denen sie waren. Warum sollte die Evolution für so ein angenehmes Todeserlebnis sorgen?
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Das kommt aber nur bei speziellen Sterbearten vor; also Erfrieren und hängt mit der schlechten Durchblutung und dem damit einhergehenden Sauerstoffmangel zusammen. Von einem wilden Tier totgebissen zu werden oder zu verbrennen fühlt sich sicherlich nicht ganz so toll an und da findet man dann wohl eher Stress- als Glückshormone.
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Zitat
warum es die Evolution herausgebildet hat, dass beim Tod Glückshormone ausgeschüttet werden, so dass viele Reanimierte von herrlichen Sphären erzählen, in denen sie waren.
Das sind keine Glückshormone, sondern partieller Gehirnfunktionsausfall. Viele Drogen machen auch nichts anderes.
Religion gilt dem Dummen als wahr, dem Weisen als falsch und dem Mächtigen als nützlich. (Seneca)
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Zitat von RAFA
Dazu hab ich mir schon seit längerer Zeit überlegt, warum es die Evolution herausgebildet hat, dass beim Tod Glückshormone ausgeschüttet werden, so dass viele Reanimierte von herrlichen Sphären erzählen, in denen sie waren. Warum sollte die Evolution für so ein angenehmes Todeserlebnis sorgen?
Was passiert, wenn die Gehirnfunktionen langsam verblassen, darüber wisen wir noch sehr wenig. Man wird wohl sehr viel früher, das Bewusstsein verlieren.
Hinzu kommt, dass alles was wir kennen Nahtoderscheinungen sind.
Nahtod ist nicht der Tod, sondern definitiv noch auf der Seite des Lebens.
Wurde bei Toten ein erhöhter Glückshormonspiegel tatsächlich gemessen, oder könnten die Hormone auch genausogut beim wiedererwachen ausgeschüttet worden sein?
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Ist zwar ein bisserl OT, aber ich finde es passt trotzdem zu Nahtoderfahrungen:
In dem Buch was ich gerade lese ("Das verlorene Symbol" von Dan Brown) gibts eine Szene wo der Held in einer Kiste eingesperrt, von dem Bösewicht ertränkt wird. Der Leser denkt es ist aus aber nach etwa einer Stunde wird er gerettet.
Es stellt sich heraus, das es gar kein Wasser war, sondern "nur" mit Sauerstoff gesättigte Pefluorocarbone.
Diese Flüssigkeitsbeatmung wird sogar dazu verwendet um neugeborene Frühchen besser beatmen zu können.
Sachen die gibts, die gibts gar nicht.... !
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Zitat von Annaxim
Was passiert, wenn die Gehirnfunktionen langsam verblassen, darüber wisen wir noch sehr wenig. Man wird wohl sehr viel früher, das Bewusstsein verlieren.
Ja, das denke ich auch. Diese Nahtodberichte, wo Leute langsam ins Glück zu schweben meinen, sind nachwievor die totale Ausnahme. Das Bewusstsein ist der Bereich, an dem der Körper noch am ehesten Sauerstoff sparen kann. Er kostet viel Energie, tut zur unmittelbaren Lebenserhaltung aber nix zur Sache, drum knipsen da als erstes die Lichter aus.
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Zitat von 667
Das sind keine Glückshormone, sondern partieller Gehirnfunktionsausfall.
Ist man denn umso glücklicher, je mehr Gehirnfunktionen ausfallen?
Zitat von Annaxim
Hinzu kommt, dass alles was wir kennen Nahtoderscheinungen sind.
Nahtod ist nicht der Tod, sondern definitiv noch auf der Seite des Lebens.
Ja gut, NAHtod... aber ich denke doch, dass früher die Chancen, sich nach einem Nahtoderlebnis noch wesentlich fortzupflanzen, sehr gering ausfielen, so dass ich mir nicht vorstellen kann, wie sich da überhaupt eine Regelmäßigkeit herausbilden konnte: Man vererbt das ja nicht selektiv, wie man den Tod erlebt.
Zitat von Annaxim
Wurde bei Toten ein erhöhter Glückshormonspiegel tatsächlich gemessen, oder könnten die Hormone auch genausogut beim wiedererwachen ausgeschüttet worden sein?
Evolutionsmäßig wär das doch wurscht! Wie gesagt: Recht viele Leute wird es wohl nicht gegeben haben, die den Prozess angenehmer Nahtoderfahrungen noch weiter vererben konnten.
Zitat von IK
Diese Nahtodberichte, wo Leute langsam ins Glück zu schweben meinen, sind nachwievor die totale Ausnahme.
Aus einem Nahtodbereich überhaupt reanimiert zu werden, ist wohl sowieso schon die totale Ausnahme.
Leute, die verbrennen oder gefressen werden, wurden ganz besonders schwer reanimiert. Drum müssen wir die Möglichkeit, dass sie gute oder schlechte (Nah)Todeserlebnisse hatten, leider komplett aus der Statistik entfernen. Wir können uns nur dran halten, was die Reanimierten erzählen und das ist zumindstens zu einer signifikanten Anzahl sehr ähnlich (und seltsamerweise eben positiv), so dass man von einer Regelmäßigkeit reden muss und wohl im Sinn der Evolution annehmen muss, dass es sich so evolutioniert hat. Nur WIE, wenn so ein Todeserlebnis im Allgemeinen keine Vererbung seiner selbst mehr zulässt?
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Zitat von RAFA
was die Reanimierten erzählen und das ist zumindstens zu einer signifikanten Anzahl sehr ähnlich (und seltsamerweise eben positiv),
Ok, nehmen wir das mal so hin.
Zitat von RAFA
so dass man von einer Regelmäßigkeit reden muss und wohl im Sinn der Evolution annehmen muss, dass es sich so evolutioniert hat.
Man könnte auch fragen: Warum sterben so viele mit offenen Augen. Hat das einen evolutiven Sinn? Nein, die Muskeln sind einfach schlaff geworden.
Dass die Lider so gebaut sind, dass sie - nebenbei - beim Tode oft offen stehen, hat sicher irgendwo auch Gründe, aber die haben nix mit dem Tode zu tun. Oder: Warum zucken die Nerven noch nach dem Tod? Hat DAS denn einen Sinn?
Die Bauweise des komplexen Organismus hat viele sinnfreie Besonderheiten, die aus anderen sinnhaften Besonderheiten folgen und genauso verhält es sich imo bei der Euphorie, die man bei Sauerstoffmangel erlebt.
Zitat von RAFA
so ein Todeserlebnis im Allgemeinen keine Vererbung seiner selbst mehr zulässt?
Richtig und DAS ist imo auch das Königskriterium schlechthin, warum es sich hierbei bloß um einen Side Effect handelt. Welchen besseren Grund könnte es geben?
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Zitat von RAFA
Ist man denn umso glücklicher, je mehr Gehirnfunktionen ausfallen?
Gute Frage, RAFA!
Zitat von RAFA
so dass ich mir nicht vorstellen kann, wie sich da überhaupt eine Regelmäßigkeit herausbilden konnte: Man vererbt das ja nicht selektiv, wie man den Tod erlebt.
Es geht ja nicht um den Nahtod als Auslöser. Wichtig ist mMn hier das Erwachen aus einem Tiefschlafähnlichen Zustand. Und da sind natürlich Hormone die ein Gefühl der Kraft und Schwung vermitteln, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen wohl ein sehr positives Erlebnis, das vermutlich von den Evolutionsmechanismen stark selektiert wurden.
Zitat von RAFA
Zitat von Annaxim
Wurde bei Toten ein erhöhter Glückshormonspiegel tatsächlich gemessen....Evolutionsmäßig wär das doch wurscht! Wie gesagt: Recht viele Leute wird es wohl nicht gegeben haben, die den Prozess angenehmer Nahtoderfahrungen noch weiter vererben konnten.
Nein. Das ist nicht wurscht, weil beim Erwachen isses gut wenn das Gehirn zu positiven Gefühlen angeregt wird.
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Zitat von Annaxim
Und da sind natürlich Hormone die ein Gefühl der Kraft und Schwung vermitteln, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen wohl ein sehr positives Erlebnis, das vermutlich von den Evolutionsmechanismen stark selektiert wurden.
Kraft und Schwung nach dem Aufwachen? Schön wär 's ja...
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Zitat
Ist man denn umso glücklicher, je mehr Gehirnfunktionen ausfallen?
Wenn darunter die Schmerzverarbeitung fällt, würd ich bei nem kritischen Patienten mal schwer davon ausgehen.
Sehr geile Beschreibung hab ich hier gefunden, eine Neurologin beobachtet und beschreibt ihren eigenen Schlaganfall:
http://www.amazon.de/gp/product/3426873974
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Zitat von Instant Karma
Kraft und Schwung nach dem Aufwachen? Schön wär 's ja...
Versuch dir mal vorzustellen wie es ohne Hormone wäre.
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Zitat von Annaxim
Versuch dir mal vorzustellen wie es ohne Hormone wäre
Ich meinte damit, dass ich nach dem Aufstehen alles andere als kräftig und schwungvoll bin. ;-)
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