Immer wieder lese ich in Diskussionen (vor allem wenn politisch links Stehende involviert sind), dass der Wert des Menschen sich nicht mit Geld messen ließe.
Drum sei die Putze genau so viel wert wie der Firmenchef und hätte demnach auch das gleiche Gehalt verdient.
Ich finde das völlig absurd. Ein Wert ist doch nichts Objektives, das durch die Natur oder eine über alles erhabene Jury festgelegt wird?!
Was ist denn der Wert eines Dinges? Ein Ding ist doch das wert, was der höchstbietende Käufer zu zahlen bereit ist. Wenn nun irgendwelche kommunistischen Gesetze mich als Verkäufer dazu zwingen, ein Ding
zu einem festgesetzten Preis anzubieten, dann suche ich mir andere Kriterien, nach denen ich den Käufer auswähle. Vielleicht gibt mir ja ein potentieller Käufer hinter vorgehaltener Hand zu verstehen, dass er mich als Bonus mal zum Essen einladen könnte, oder mir sonst eine Gefälligkeit erweist. Am Prinzip ändert sich also nichts, denn irgendeine Form des Wettbewerbs wird sich immer formieren, die dann den Wert eines Dinges bestimmt.
Ein Mensch, bzw. seine Arbeitsleistung, ist in diesem Zusammenhang für mich auch nicht anders zu behandeln als ein Ding.
Ein Ding ist ja nichts anderes als geronnene Arbeit. Hinter jeder Kartoffel steckt die Leistung eines Bauern, hinter jedem Kleidungsstück die eines Schneiders oder Designers usw..
Wenn also niemand für das, was die Putze anzubieten hat, mehr als 10 Euro pro Stunde zahlen will, dann ist sie verdammt noch mal auch nicht mehr wert.
Naja, vielleicht ist die Putze ja eine ganz heiße Biene und der Chef heiratet sie noch und stellt ihr sein Gehalt zur freien Verfügung. DANN ist die Putze freilich so viel wert wie der Chef selbst
und wird sich wohl erst nach einem neuen Macker umsehen, wenn der ihr auch mehr bieten kann. -Sei es visuell, charakterlich oder eben monetär.
Der Wert eines Menschen wird also - wie alles andere auch - durch den Markt (im weitesten Sinne) bestimmt.
Oder?
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Irgenwo in der Bibel steht, daß man gewogen wird.
Über Preise wurde dort aber nicht diskutiert.
Das ging eher so:
Die guten ins Töpfchen die schlechten ins Kröpfchen.
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Zitat von IK
Wenn nun irgendwelche kommunistischen Gesetze mich als Verkäufer dazu zwingen, ein Ding
zu einem festgesetzten Preis anzubieten, dann suche ich mir andere Kriterien, nach denen ich den Käufer auswähle.
Das ist aber doch überall in unserer Gesellschaft das Dilemma: mit dem verkorksten Gelaber bringt man doch die Werte und Urteile nicht aus dem Kopf. Aus diversen Gründen - und wenn es nur ne schiefe Nase ist - will ich solche Leute nicht haben. Wenn nun der Titel verboten wird, mit denen diese Leute zusammengefasst werden, dann ändert das doch nichts an meiner Meinung oder gar an den Tatsachen? Man muss es halt dann bloß anders ausdrücken.
Darum wird auch ein Mindestlohn nichts bringen, weil man erhöht halt dann die Preise (ist ja eine Folge der höher bezahlten Arbeiter), so dass sich die Mindestverdienenden wieder nix leisten können. Sie sind die Ärsche der Gesellschaft und das werden sie auch immer bleiben ... es sei denn, wir entdecken neue Maßstäbe ganz jenseits des Materialismus/Kapitalismus, z.B. Facebook-Likes oder irgendwas. Naja, dann sind halt die die Ärsche, die die wenigstens Likes haben, auch wenn sie einen Mindestlohn von 100 € die Stunde verdienen.
Vergleichende Bewertung, Unterscheidung und Ärsche wird es immer geben, das ist nun mal die Natur.
Zitat von IK
dann ist sie verdammt noch mal auch nicht mehr wert.
was den Arbeitswert betrifft, ja.
Für ihr Kind ist sie der wertvollste Mensch auf der Welt. Man darf halt nicht die Äpfel mit den Birnen aufrechnen, das sind 2 verschiedene Skalen.
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guckstu auch in meinen Blog: www.RAFAmania.de
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Zitat von RAFA
Vergleichende Bewertung, Unterscheidung und Ärsche wird es immer geben, das ist nun mal die Natur.
So ist es.
Zitat von RAFA
was den Arbeitswert betrifft, ja.
Für ihr Kind ist sie der wertvollste Mensch auf der Welt. Man darf halt nicht die Äpfel mit den Birnen aufrechnen, das sind 2 verschiedene Skalen.
Es sind zwei unterschiedliche Märkte. Wenn ein Kind halbwegs gut von seiner Mutter behandelt wird und ausreichend Liebe bekommt, dann läuft sie außer Konkurrenz und wird zum Monopol.
Das kann sich auch monetär ausdrücken, denn nicht umsonst dienen die Nachkommen in vielen Kulturen der zuverlässigen Altersvorsorge. Das Preis- / Leistungsverhältnis muss auch hier stimmen. Wenn wenig Liebe geboten wurde, oder gar Schläge und Hass überwiegten, dann wird auch der Wert der Gegenleistung entsprechend gering sein.
Zitat von RAFA
es sei denn, wir entdecken neue Maßstäbe ganz jenseits des Materialismus/Kapitalismus, z.B. Facebook-Likes
Das wäre ja schrecklich! Ein Facebook "Freund" von mir hat neulich 40+ Likes bekommen weil er die Sitze seiner Karre mit neuem Leder bezogen hat. Vielleicht ist das ja eine Geschmacksfrage, aber wenn so doofer Haushalts- und Reparaturquatsch 40 Likes wert ist, und gehaltvolle, intelligente Beiträge mancher Leute wenig oder gar nicht gelikt werden, dann stimmt imo was an der Likes-Börse nicht. Es sei denn, man sieht sie als Anerkennungs-Börse für Doofe. -Und bei dem Thema waren wir uns ja neulich schon schnell einig: Braucht man nicht.
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Zitat
Das wäre ja schrecklich! Ein Facebook "Freund" von mir hat neulich 40+ Likes bekommen weil er die Sitze seiner Karre mit neuem Leder bezogen hat. Vielleicht ist das ja eine Geschmacksfrage, aber wenn so doofer Haushalts- und Reparaturquatsch 40 Likes wert ist, und gehaltvolle, intelligente Beiträge mancher Leute wenig oder gar nicht gelikt werden, dann stimmt imo was an der Likes-Börse nicht. Es sei denn, man sieht sie als Anerkennungs-Börse für Doofe. -Und bei dem Thema waren wir uns ja neulich schon schnell einig: Braucht man nicht.
Auf "Facebook" spiegelt sich ja auch nicht gerade die kritische Intelligenz der Menschheit wider (denn wie kann man so blöd sein, alles über sich bei FB zu offenbaren?), sondern größtenteils die unerfahrene Jugend und zuckerkranke Alte. Es wird einem bei Facebook vorgespiegelt, dass der Mensch ein kollektives Netzwerk dieser Art braucht, um vielleicht den "Partner" seines Lebens zu finden oder sonstige "soziale" Kontakte zu knüpfen. Aber noch nie in der Geschichte der Menscheit hat es so etwas gegeben, und "Facebook" gaukelt hier etwas vor, das mich an ein Sozialexperiment großen Ausmaßes erinnert. Allerdings an ein Pseudoexperiment, denn die Sache dient nur den vollen Taschen des Unternehmens mittels einer geschickten Strategie (letztendlich durch Werbeeinnahmen).
Das Prinzip ist so einfach, dass es schon fast lächerlich erscheint: es ist der soziale Synergieeffekt , der soziale Instinkt des Menschen, der hierbei nichts anderem dient, als die Taschen eines ehemaligen Harvard-Studenten zu füllen, dem man niemals eine Programmiersprache hätte beibringen dürfen, weil er dadurch das Computernetzwerk seiner Universität, anfangs aus Spaß, infiltrieren und manipulieren konnte, und der für mich einen in seiner charakterlichen Entwicklung Unterrepräsentierten darstellt , der gelegentlich geschmacklos öffentlich in seinen kalifornischen Gummischlappen auftritt. und der einmal, nachdem sein Unternehmen in die öffentliche Kritik geraten war, sich hilflos stammelnd in einem Interview im US-amerikanischen Fernsehen blamierte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mark_Zuckerberg
You can lead a horse to water, but you can't make him drink.
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Ich habe auf Facebook keine Freunde.
Was mich wunderte ist, dass Facebook so einen blöden Namen von mir angenommen hat.
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Zitat von Instant Karma im Beitrag #1
Der Wert eines Menschen wird also - wie alles andere auch - durch den Markt (im weitesten Sinne) bestimmt.
Oder?
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Hi zusammen,
die Frage nach dem Wert des Menschen verursacht mehr Probleme, als sich die meisten Menschen wahrscheinlich vorstellen können, denn immer mehr Menschen fangen an sich zu fragen, ob man überhaupt irgendwelche Werte definieren kann.
Dazu mal ein einfaches Beispiel:
Wenn wir jemanden fragen, ob es stimmt, dass ein Kilo Gold mehr wert ist, als ein Liter Wasser, so doch beide Dinge das gleiche Gewicht haben, werden die meisten Leute wohl annehmen, man sei nicht mehr ganz dicht im Kopf und deshalb schon weniger wert, als man es selbst ist.
Erklärt man aber z. B., dass so manch Verdurstender für einen Schluck Wasser schon mehr geboten hat, als nur ein Kilo Gold, dann wird eher klar, dass sich Werte situationsbedingt definieren.
Oder nach einem weiteren Beispiel:
Stellt euch vor, ein Asteroid, bestehend aus fast purem Gold, oder Edelstein, würde von der Erd-Gravitation eingefangen und dabei in Staub zerfallen bzw. würde als feiner Gold- oder Diamentenregen weltweit herabfallen.
Was würde passieren?
Nun, zunächst würden Menschen das Zeug einsammeln, so gut und viel es geht - Tressore, Schubladen, Kellerräume u.s.w. damit füllen.
Würde dieser Regen aber eine weltweite Schicht von mehreren Metern anhäufen, so würde alles Gebunkerte wieder herausgeschmissen, denn was zu viel ist, ist nunmal zu viel.
So manche Wert-Theorie wurde ja bereits mit einem konkreten Terminus verknüpft, dazu Begriffe gehören, wie bspw. Seltenheitswert, Stellenwert, Individualwert (Sammlerwert), Erhaltungswert, etc.pp..
Aber wie wertvoll kann etwas sein, wenn niemand da ist, der sowas definiert?
Oder anders gefragt: Warum neigt einzig der Mensch zum Gold- Geld- oder einem sonstigem Reichtumsrausch?
Sind wir alle aufgrund irriger Thesen verrückt geworden, oder was ist los mit der Spezies Mensch?
Zwar werden einige Leute bei solchen Überlegungen dazu neigen, die Liebe zum denkbar höchsten Wert zu erklären, aber; nach welchen Kritereien eigentlich?
Gilt hier auch: Je weniger Menschen es gibt, um so wertvoller werden diese?
Zumindest würde das im Umkehrschluss bedeuten: Je mehr Menschen es gibt, um so undramatischer wird es, wenn mal ein paar Tausend wegen irgendwelcher Naturkatastrophen, Kriege u.s.w. ums Leben kommen - quasi nach dem Motto: Kaputt? Macht nix! Es gibt ja mehr als genug davon!
Oder auch: Mann/Frau weg? Macht nix, denn ...
Daher mal eine Gegenthese meinerseits:
Nehmen wir mal an, Werte entstünden durch Vertrautheiten - quasi nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt, frisst er, oder juckt ihn nicht.
Wäre diese Annahme nicht plausibler, als jedes Quantitätsargument?
Oder bin ich ebenso bekloppt, wie nur zu viele andere Menschen auch?
LG, Erdenbürger
"Liebe macht blind!" wissen Menschen zu sagen, einschließlich jene, die meinen: "Gott sei Liebe!" [Erdenbürger: No ©]
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Zitat von Erdenbuerger im Beitrag #8
die Frage nach dem Wert des Menschen verursacht mehr Probleme, als sich die meisten Menschen wahrscheinlich vorstellen können, denn immer mehr Menschen fangen an sich zu fragen, ob man überhaupt irgendwelche Werte definieren kann.
Zitat von Erdenbuerger im Beitrag #8
Aber wie wertvoll kann etwas sein, wenn niemand da ist, der sowas definiert?
Oder anders gefragt: Warum neigt einzig der Mensch zum Gold- Geld- oder einem sonstigem Reichtumsrausch?
Zitat von Erdenbuerger im Beitrag #8
Gilt hier auch: Je weniger Menschen es gibt, um so wertvoller werden diese?
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Wird eigentlich der Mensch im allgemeinen gemeint oder eher der einzelne?
Im allgemeinen, würde ich sagen, ist alles gleichwertig.
Einzeln betrachtet entscheidet das Ego.
Wertvoll, ist es nur in Verbindung.
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In der Physik gibt es keine Werte nur Messwerte.
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@grobian...erfasst
und ich denke, wir, und alles, sind alle "physikalisch"
Natur -mehr nicht- der Rest ist Ego
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Zitat von SOL demiurg im Beitrag #10
Wird eigentlich der Mensch im allgemeinen gemeint oder eher der einzelne?
Zitat von SOL demiurg im Beitrag #10
Im allgemeinen, würde ich sagen, ist alles gleichwertig.
Zitat von SOL demiurg im Beitrag #10
Einzeln betrachtet entscheidet das Ego.
Zitat von SOL demiurg im Beitrag #10
Wertvoll, ist es nur in Verbindung.
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Es geht hier um "philosophisches"!!
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Ja, dazu möchte ich dich zitieren
Zitat von SOL demiurg im Beitrag RE: Wenn es keinen Schöpfer gibt , was ist dann ?
Ach guck an...und nun schau mal auf das RE:!!
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