Das sind eigentlich 2 getrennte Fragen.
1. "Bin ich für mein Tun verantwortlich?"
2. "Wie frei ist mein Wille?"
Es ist eine bewährte Arbeitshypothese, dass ein Täter für seine Tat verantwortlich gemacht wird.
Mannings und Snowden werden dafür verantwortlich gemacht, dass sie die Wahrheit gesagt haben,
die Regierungen sind dafür verantwortlich, dass die Wahrheit vertuscht wird
und viele sind dafür verantwortlich dafür, dass die Vertuscher nicht zur Verantwortung gezogen werden.
Und Du bist dafür verantwortlich, was Du tust oder nicht tust.
Wenn Du Dich entscheidest Verantwortung zu übernehmen, dann entscheidest Du Dich etwas zu tun.
Du hast aber auch die Verantwortung für Dein Nichts-Tun.
Was Du willst, richtet sich nach Gründen, Du willst nicht „willkürlich“.
Selbst wenn Du das zweitbeste Schnitzel bestellst, hast Du dafür Gründe.
Zwingende Gründe. Die Gründe sind vielschichtig.
Sie liegen in der äußeren Situation und in Dir selbst.
Wie etwa in Deinem hormonellen Status.
Der „freie Wille“ ist also nicht willkürlich. Er ist eine nützliche Illusion.
Nützlich, um Verantwortung zuweisen zu können.